(ots) - Gemeinsam mit dem Bundesamt für Migration und
Flüchtlinge (BAMF) und verschiedenen lokalen Bleiberechtsnetzwerken
startete die Bundesagentur für Arbeit (BA) Anfang des Jahres ein
Pilotprojekt zur frühzeitigen Arbeitsmarktintegration von
Asylbewerbern. Mittlerweile sind an den sechs Modellstandorten über
150 Teilnehmer im Programm.
Neu an dem Projekt ist die frühzeitige Intervention der
Arbeitsagenturen. Noch bevor die betroffenen Asylbewerber den
offiziellen Aufenthaltstitel haben, investieren die Arbeitsagenturen
z.B. in deren Deutschkenntnisse. Ziel dabei ist, dass die Menschen
schneller eine Beschäftigung oder eine Ausbildung antreten können und
damit schneller eine Perspektive in Deutschland bekommen.
"Asylbewerber von der Integration in den Arbeitsmarkt fernzuhalten,
ist unter den heutigen Signalen vom Arbeitsmarkt nicht die beste
Idee. Es ist eine ökonomische Notwendigkeit, ihnen den Zugang zum
Arbeitsmarkt zu ermöglichen, wenn sie gut qualifiziert sind und die
Wirtschaft sie gut gebrauchen kann", so Heinrich Alt, Vorstand der
BA.
Die Teilnehmer des Projekts bringen dafür sehr unterschiedliche
Voraussetzungen mit. So gibt es unter ihnen ein breites Spektrum
ehemals ausgeübter Tätigkeiten, wie z.B. Lehrer, Zahnärzte,
Verkäufer, Fluggeräte- oder Anlagenmechaniker und vieles mehr. Über
40 Prozent der Teilnehmer können einen Hochschulabschluss vorweisen,
knapp 80 Prozent sind männlich. Der Präsident des Bundesamts, Dr.
Manfred Schmidt, unterstreicht die Bedeutung des Projekts, das im
Vorfeld einer anstehenden Gesetzesänderung erproben will, wie die
Vermittlung von Asylbewerbern in den Arbeitsmarkt gelingen kann:
"Wenn es gelingt, Asylbewerber in Arbeit zu vermitteln, gewinnen
beide: Die Menschen selbst, aber auch Deutschland." Schmidt stellt
jedoch klar: "Die Teilnahme an dem Pilotprojekt hat keinen Einfluss
auf das Asylverfahren".
Die Vermittlungsfachkräfte der Arbeitsagenturen berichten, dass
die Motivation der Teilnehmer sehr ausgeprägt ist, denn sie alle
haben die Hoffnung auf eine eigenständige Lebensgestaltung. Das
Projekt wird vom Institut für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung
evaluiert. Im September werden erste Ergebnisse vorliegen.
Informationen zum Hörfunkservice der Bundesagentur für Arbeit
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