(ots) - Gröhe plant Bündel von Maßnahmen gegen
Ärztemangel
Gesundheitsminister will Gesetzentwurf noch in diesem Jahr
Osnabrück. Gesundheitsminister Hermann Gröhe (CDU) will mit einem
Bündel von Maßnahmen dem Ärztemangel auf dem Land begegnen. In einem
Interview mit der "Neuen Osnabrücker Zeitung" (Samstag) kündigte
Gröhe einen Gesetzentwurf dazu in diesem Jahr an. Nach dem
Landarztgesetz von 2012 seien weitere Schritte nötig, erklärte Gröhe.
Der Gesundheitsminister will der drohenden Unterversorgung zum
Beispiel durch Medizinische Versorgungszentren von Hausärzten
begegnen, "im Bedarfsfall auch in Trägerschaft einer Kommune".
Gröhe plant zudem die Aufhebung der bisherigen Grenzen von
ambulant und stationär. "Die Versorgung einer älter werdenden
Bevölkerung mit Mehrfacherkrankungen lässt sich nur über
sektorenübergreifende Versorgungsansätze sichern", sagte der
CDU-Politiker. Dazu wolle er mit Hilfe eines Innovationsfonds Anreize
schaffen. In ländlichen, strukturschwachen Gebieten würden zunehmend
Kliniken ambulante fachärztliche Versorgung sicherstellen.
Praxiskliniken niedergelassener Ärzte könnten zugleich manchen
Aufenthalt im Krankenhaus entbehrlich machen. In Gesprächen mit den
Ländern will der Minister für eine stärkere Gewichtung der
Allgemeinmedizin im Medizinstudium eintreten. "Ziel ist, dass
möglichst alle medizinischen Fakultäten über einen Lehrstuhl in
Allgemeinmedizin verfügen", sagte Gröhe. Die Universitäten sollten
ihre Möglichkeiten nutzen, Studienbewerber vermehrt nach Kriterien
jenseits der Abiturnote auszuwählen. Das könne beispielsweise ein
Engagement im Rettungsdienst sein oder die Verpflichtung in
unterversorgten Gebieten tätig zu werden. "Das muss natürlich
rechtssicher sein", fügte Gröhe hinzu.
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Gröhe: Neue Technik kann Datenschutz für Patienten verbessern
Minister plant Gesetzentwurf zur Elektronischen Gesundheitskarte
Osnabrück. Gesundheitsminister Hermann Gröhe (CDU) drückt beim
Ausbau der elektronischen Gesundheitskarte und der Telemedizin aufs
Tempo. In einem Interview mit der "Neuen Osnabrücker Zeitung"
(Samstag) kündigte Gröhe einen entsprechenden Gesetzentwurf noch in
diesem Jahr an. Er betonte, mit Hilfe moderner Informationstechnik
könne der Datenschutz für Patienten besser werden als gegenwärtig.
Der Minister bezeichnete Schuldzuweisungen an Ärzte oder
Krankenkassen wegen der stockenden Einführung der Gesundheitskarte
als wenig hilfreich. Besser sei es, Anreize für den Ausbau der
Telemedizin zu schaffen. "Der Nutzen für die Patienten ist enorm",
betonte Gröhe. Mit Hilfe der elektronischen Gesundheitskarte könnten
im Notfall schnell überlebenswichtige Daten übermittelt werden. Nach
einem Krankenhausaufenthalt solle ein Hausarzt sofort auf die
Entlassungspapiere zugreifen können. Auch die Therapiesicherheit bei
Arzneimitteln lasse sich mit Hilfe der Gesundheitskarte verbessern.
"Da geht es darum, dass ein Arzt direkt sehen kann, welche
Medikamente sein Patient gerade einnimmt", sagte Gröhe. "So können
gefährliche Wechselwirkungen vermieden werden."
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Gröhe fordert verständliche Qualitätsberichte der Krankenhäuser
Neues Institut geplant
Osnabrück. Die Bundesregierung will Patienten mehr Informationen
über die Qualität von Krankenhäusern verschaffen. In einem Interview
mit der "Neuen Osnabrücker Zeitung" (Samstag) sagte
Gesundheitsminister Hermann Gröhe (CDU): "Die Patienten haben
Anspruch auf Qualitätsberichte der Krankenhäuser, die verständlich
sind, auch ohne Medizin oder Jura studiert zu haben. " Dazu soll ein
neues Qualitätsinstitut beitragen. Gröhe erklärte, nach jedem
Krankenhaus-Ranking in den Medien gebe es Streit über die angelegten
Maßstäbe. Zugleich aber beeinflussten diese Rankings die
Entscheidungen von Patienten. Nötig sei daher eine Verständigung auf
gesicherte Qualitätskriterien. Dazu könne die wissenschaftliche
Arbeit eines unabhängigen Instituts beitragen.
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