(ots) -
Am vergangenen Montag besuchte Ban Ki-Moon Haiti. Zusammen mit dem
haitianischen Premierminister Laurent Lamothe rief der
Generalsekretär der Vereinten Nationen (UN) eine Kampagne ins Leben,
die der Bevölkerung besseren Zugang zu sauberem Wasser und sanitären
Anlagen sichern soll. Dieses Vorhaben ist für Ban ein Beitrag zur
Bekämpfung der Cholera. Seit dem Ausbruch im Oktober 2010 sind in
Haiti mehr als 700.000 Menschen erkrankt und 8.500 gestorben. Für den
Ausbruch machen die Haitianer nepalesische UN-Truppen verantwortlich,
die ihre Abwässer und damit die Cholerabakterien in den Fluss
Artibonite geleitet hatten. Inzwischen haben die Anwälte von rund
1.500 Choleraopfern in den USA Klage gegen die Vereinten Nationen
erhoben und fordern Entschädigungszahlungen. Neben dem Besuch einiger
ländlicher Gebiete, beabsichtigte Ban auch den Besuch des
Kinderkrankenhauses von nuestros pequeños hermanos (nph) in Tabarre,
nahe Port-au-Prince.
Nur rund 25 Prozent der Haitianer hat Zugang zu sanitären Anlagen.
Flüsse und Bäche dienen als Trinkwasserreservoire oder als Badezimmer
und zum Waschen der Kleidung. Aus diesem Grund erkrankten nach der
Kontamination des Flusses Artibonite mit dem Cholerabakterium viele
Haitianer, vor allem in den ländlichen Gebieten. Im November 2010
wurde der erste Cholerafall in der Hauptstadt Port-au-Prince gemeldet
und die Krankheit breitete sich schnell aus. Viele Erkrankte suchten
medizinische Hilfe. Auch die Krankenhäuser des Kinderhilfswerks nph
haiti wurden von einer Flut von Patienten überschwemmt. Die
Verantwortlichen reagierten schnell. Nachdem die Patienten die ersten
Monate in Zelten versorgt wurden, bauten sie eine Choleraklinik auf.
Allein im letzten Jahr behandelten die Ärzte von nph rund 10.000
Cholerapatienten. In diesem Jahr sind es bereits mehr als 1.600. Der
geplante Besuch des UN-Generalsekretärs im Kinderkrankenhaus "St.
Damien" wurde kurzfristig abgesagt, weil Ban im Verwaltungsbezirk
Mirebalais, nordöstlich von Port-au-Prince, eine andere Einrichtung
besuchte.
Ziel der von Ban Ki-Moon und Premierminister Laurent Lamothe ins
Leben gerufenen Sanitärkampagne ist es, die Menschen beim Bau von
sanitären Anlagen und Trinkwasserfiltern anzuleiten. Vor allem an
Schulen, medizinischen Einrichtungen und Marktplätzen soll sich die
sanitäre Situation entscheidend verbessern. Das dient einer besseren
Hygiene und Gesundheit der Menschen. Begonnen werden soll in 55
Gemeinden, die besonders von der Cholera betroffen sind. Von den
sanitären Verbesserungen sollen rund 3,8 Millionen Menschen
profitieren.
nph hilft seit 60 Jahren Not leidenden Kindern
nuestros pequeños hermanos (nph) feiert in diesem Jahr sein
60-jähriges Bestehen. Das Kinderhilfswerk wurde 1954 von Padre
William Wasson gegründet um verwaisten und verlassenen Kindern in
Lateinamerika ein Zuhause zu schenken. Zurzeit leben rund 3.300
Kinder in elf Kinderdörfern in Lateinamerika. In Haiti ist die
Organisation seit 1987 aktiv und hat dort zahlreiche Einrichtungen
und Programme aufgebaut. Die Kinder leben bei nph wie in einer großen
christlichen Familie, gehen zur Schule und können einen Beruf
erlernen. Seit der Gründung des ersten Kinderdorfes sind schon mehr
als 18.000 Kinder bei nph aufgewachsen und haben erfahren, was
bedingungslose Annahme und Liebe, Teilen, Mitarbeit und Verantwortung
bedeutet. Außerdem leistet die Organisation in ihren Projektländern
humanitäre Hilfe für viele hunderttausende Menschen.
Pressekontakt:
Dagmar Schneider
Presse und Öffentlichkeitsarbeit
Durchwahl: 0721 35440-167, Mobil: 0173 5335086
E-Mail: dagmar.schneider(at)nph-deutschland.org
nph deutschland e. V.
Tullastr. 66, 76131 Karlsruhe, Germany
Tel.: 0721 35440-0
Fax: 0721 35440-22
www.HilfeFuerWaisenkinder.de