(ots) - Politikberater Spreng: Diskussion über
Merkel-Nachfolge nur Spielerei
"60. Geburtstag kein Anlass dafür" - Kritik an "personellem und
geistigem Vakuum in der CDU"
Osnabrück.- Der Politikberater Michael Spreng hat
Nachfolgediskussionen anlässlich des 60.Geburtstages von Kanzlerin
Angela Merkel (CDU) an diesem Donnerstag als "Spielereien"
kritisiert. In einem Interview mit der "Neuen Osnabrücker Zeitung"
(Donnerstag) erklärte Spreng, er sehe keine Veranlassung dafür. Die
Kanzlerin habe erklärt, dass sie die gesamte Wahlperiode bis 2017 im
Amt bleiben wolle. Außerdem gebe es keinen Nachfolger beziehungsweise
Nachfolgerin - außer theoretisch Ursula von der Leyen. "Die aber ist
in Teilen der CDU unbeliebt", betonte Spreng. Es herrsche "ein
personelles und geistiges Vakuum in der CDU", kritisierte der
Publizist. Die Union sei ganz auf Angela Merkel zugeschnitten. "Sie
ist inzwischen wieder ein Kanzlerwahlverein oder besser
Kanzlerinnenwahlverein", meinte Spreng. Insofern würde die Partei in
ein tiefes Loch fallen, wenn die amtierende Vorsitzende nicht mehr da
wäre. "Das ist ein Defizit von Merkels Personalpolitik", sagte der
Politikberater. Merkels "zentrales Problem" aber sei, dass sie in den
Geschichtsbüchern noch keine Spuren hinterlassen habe. Bislang fehle
eine politische Weichenstellung von historischer Bedeutung. "Merkel
ist einerseits auf dem Höhepunkt ihrer Macht, andererseits ist in der
US-Spionageaffäre auch ihre Ohnmacht sichtbar geworden", sagte
Spreng. Die Amerikaner hätten sie "vorgeführt".
Pressekontakt:
Neue Osnabrücker Zeitung
Redaktion
Telefon: +49(0)541/310 207