Bühnenbild und Kostüme der Oper „Tristan und Isolde“ - unfreiwillig konzertant.
Mit Negativ-Euphorie liesse sich Gesine Bodenteichs Gemütslage nach der Aufführung der Oper „Tristan und Isolde“ bei den Bayreuther Festspielen 2009 so diplomatisch wie treffend bezeichnen.
Obwohl sie die reinen Ohrenmenschen selten beneidet - denn ihnen entgeht doch viel – in dieser Operninszenierung sind sie echt im Vorteil.
(firmenpresse) - (adlugo) - Ohrenmenschen schliessen einfach die Augen und müssen nicht auf die ermüdende Inszenierung schauen. Dafür geniessen sie in vollen Zügen den stimmigen Klang des Festspielorchesters unter der Leitung von Peter Schneider und die wohlklingenden Stimmen von Robert Dean Smith, Robert Holl, Irene Theorin, Jukka Rasilainen, Ralf Lukas, Michelle Breedt, Clemens Bieber und Martin Snell. Die Kostüme und das Bühnenbild von Anna Viebrock sind so stereotyp wie immer, die Inszenierung von Christoph Marthaler fördert den Schlaf, der sich wegen der harten Stühle nur auf Sekunden beschränken kann.
Am 9. August 2009 kann sich jedermann und jedefrau selbst ein Bild von dieser Inszenierung machen, sofern er oder sie zu den ersten zwanzigtausend Zuschauern gehört, die sich auf dem Bayreuther Volksfestplatz einfinden. Denn am 9. August wird ab 16 Uhr die Oper „Tristan und Isolde“ life aus dem Bayreuther Festspielhaus übertragen. Bis zu 20.000 Leute können diese Vorstellung auf der Grossleinwand und über den ganzen Platz verteilten Lautsprechern verfolgen. Und das Beste daran – es ist alles umsonst. Dieses Schauspiel kann Gesine Bodenteich warm empfehlen, denn durch die Grossaufnahmen und Schnitte muss keiner auf eine funzelig beleuchtete Bühne schauen. Ein mitgebrachter Liegestuhl ist sogar angenehmer als das unbequeme Gestühl im Festspielhaus. Es ist überdies so hell, dass die Zuschauer für das Textverständnis ihr Reclamheftchen aufschlagen und mitlesen können.
Das gilt natürlich auch für diejenigen, die gern die Partitur mitlesen.
Leider gibt es immer noch keine Übertitel im Festspielhaus. Für diese Oper wäre es die Rettung gewesen.
Bühnenbild und Kostüme: Nussbaumfurnier und Faltenrock
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Seit 1981 besucht Gesine Bodenteich die Bayreuther Richard-Wagner-Festspiele. Ihre Opern-Nachlesen auf www.bayreuth.8ung.info/ startet sie mit ihrer diesjährigen Lieblingsoper, dem „Rheingold“ und setzt sie fort mit „Tristan und Isolde“, der Inszenierung am Ende ihrer Beliebtheitsskala.
Ausserdem schreibt sie Beiträge auf www.musiktheater.8ung.info , der neuen Kultur-Plattform von www.8ung.info - dem Magazin für Nischenthemen.
Alle Artikel enthalten neben Informationen, wie für dieses Magazin typisch, zahlreiche Fotos.
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