(ots) -
- Anleger erzielen durchweg weniger Rendite mit aktiven Fonds als
vergleichbare Indizes
- Vor allem aktive Fonds mit Schwerpunkt Europa hinken ihrem
Vergleichsindex hinterher
- Passive Investments wie ETFs sind kostengünstige Alternativen,
die nah an der Marktrendite liegen
Wer als Anleger auf aktiv gemanagte Aktienfonds setzt, die sich an
einem Vergleichsindex wie DAX, Euro Stoxx 50 oder MSCI World
orientieren, erzielt auf lange Sicht eine deutlich schlechtere
Rendite als der Index. Die Marktrendite, d. h. die Rendite des Index,
und die Anlegerrendite klaffen vor allem bei Fonds mit Schwerpunkt
Europa (Euro Stoxx 50) weit auseinander. Wer in aktive Fonds angelegt
hat, die den Index Euro Stoxx 50 als Maßstab nehmen, hat binnen drei
Jahren 7,5 Prozent weniger Rendite erzielt als bei einem reinen
Investment in den Index. Das ergab eine Auswertung der auf
Honorarberatung spezialisierten quirin bank.
Durchweg erzielen Anleger bei aktiv gemanagten Fonds weniger
Rendite, als sie mit reinen Index-Investments erreichen könnten. So
liegen die Fonds mit dem Schwerpunkt Deutschland über drei Jahre rund
4,2 Prozent hinter dem Index zurück. Noch größer ist der Abstand mit
6,9 Prozent über drei Jahre bei den Fonds, die in sogenannte
Benchmark-Aktien weltweit (MSCI World) investiert sind. Auch aktive
Fondsmanager im Bereich Emerging Markets hinken dem Index mit minus
3,7 Prozent über drei Jahre und bei US-Aktien mit minus 2,4 Prozent
hinterher.
Dabei zeigt die Auswertung auch, dass nur wenige aktive Manager
überhaupt ihren Vergleichsindex schlagen: Von 28 ausgewerteten Fonds
mit Schwerpunkt Deutschland Blue Chips und mehr als fünf Millionen
Euro Fondsvolumen schafften es über drei Jahre nur sieben, besser
abzuschneiden als der DAX.
Vergleich Wertentwicklung Indizes vs. Durchschnitt aktive Fonds
1 Monat 3 Monate 1 Jahr 3 Jahre 5 Jahre
DAX 3,54 % 2,59 % 19,10 % 36,33 % 101,25 %
Ø Fonds D 3,64 % 2,59 % 16,96 % 32,12 % 96,32 %
Abstand 0,10 % 0,00 % -2,14 % -4,21 % -4,93 %
Euro Stoxx 50 3,08 % 30,99 % 21,49 % 29,08 % 64,17 %
Ø Fonds Euro Stoxx 50 2,62 % 24,39 % 15,93 % 21,53 % 49,17 %
Abstand -0,45 % -6,60 % -5,56 % -7,54 % -15,00 %
S&P500 2,35 % 30,35 % 20,45 % 52,67 % 132,64 %
Ø Fonds S&P 500 2,83 % 28,22 % 16,86 % 50,18 % 126,84 %
Abstand 0,48 % -2,13 % -3,59 % -2,48 % -5,80 %
MSCI EM 3,51 % 1,00 % 4,59 % -4,22 % 52,05 %
Ø Fonds MSCI EM 4,75 % -3,85 % -2,55 % -7,93 % 41,93 %
Abstand 1,23 % -4,85 % -7,14 % -3,71 % -10,12 %
MSCI World 3,54 % 2,59 % 19,10 % 36,33 % 101,25 %
Ø Fonds MSCI World 4,31 % -6,23 % 10,25 % 29,43 % 86,07 %
Abstand 0,77 % -8,82 % -8,85 % -6,90 % -15,18 %
Quelle: quirin bank AG, Stand: 1. Juli 2014
Beim Euro Stoxx 50 schaffte nur einer aus neun Fonds ein Plus
gegenüber dem Index, beim S&P 500 gelang das immerhin drei von neun.
Schwach ist die Bilanz auch beim MSCI World: Hier schlugen nur fünf
von 17 Managern ihre Benchmark.
"Beim Anleger kommt im Schnitt deutlich weniger Rendite an, als
der Markt liefert", erklärt Professor Stefan May, Leiter Asset
Management der quirin bank. "Verantwortlich dafür sind neben der
schwer nachweisbaren tatsächlichen Leistung der Fondsmanager vor
allem die Kosten, die für einen aktiv gemanagten Fonds berechnet
werden", so May weiter. Rund zwei Prozent betragen die Kostenquoten
bei Aktienfonds im Schnitt, deutliche Abweichungen nach oben sind
möglich, vor allem wenn noch zusätzliche Performance-Gebühren
anfallen.
Um die Rendite für Anleger näher an die Rendite des Marktes
heranzuführen, sollten Finanzanlagen grundsätzlich langfristig
getätigt werden. Das verringert die ungünstige Wirkung falscher Kauf-
und Verkaufszeitpunkte. Zudem sollten Anleger auf kostengünstige
börsennotierte Fonds (ETFs) setzen, die den Verlauf eines Index wie
des DAX mit sehr geringen Abweichungen nachvollziehen. Die Kosten
hierfür sind wesentlich geringer, wodurch die durchschnittliche
Anlegerrendite deutlich steigen kann. "Herkömmliche Bankberater
bieten ETFs jedoch so gut wie nie an, weil sich daran kaum etwas
verdienen lässt", erklärt May. Anleger sollten daher aktiv
nachfragen, ob es etwa anstatt eines Aktienfonds mit deutschen Aktien
nicht auch einen ETF gibt, der den DAX abbildet. Von Honorarberatern,
die kein Geld mit Provisionen verdienen, werden die ETFs dagegen als
kostengünstige marktabbildende Variante im Rahmen des strategischen
Portfolioaufbaus eingesetzt.
Ãœber die quirin bank:
Als erste Honorarberaterbank Deutschlands betreibt die quirin bank
AG Bank- und Finanzgeschäfte in zwei Geschäftsfeldern: Anlagegeschäft
für Privatkunden (Honorarberatung) sowie Beratung bei
Finanzierungsmaßnahmen auf Eigenkapitalbasis für mittelständische
Unternehmen (Unternehmerbank). Das Finanzinstitut ist 1998 gegründet
worden, hat seinen Hauptsitz in Berlin und betreut gegenwärtig 9.000
Kunden mit einem Anlagevolumen von rund 2,7 Milliarden Euro. In der
Honorarberatung bietet die quirin bank Anlegern ein neues
Betreuungskonzept, das auf kompletter Kostentransparenz und
Rückvergütung aller offenen und versteckten Provisionen beruht.
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Kathrin Kleinjung
Leiterin Unternehmenskommunikation & Marketing
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