(ots) -
Die Deutschen werden ihren selbst gesteckten Sparansprüchen nicht
gerecht. Im Schnitt fehlen den Bundesbürgern mehr als ein Drittel
ihres Sparbetrages, um ihrem Sparziel gerecht zu werden. Das ist das
Ergebnis einer aktuellen Umfrage von TNS-Infratest im Auftrag des
Bundesverbandes der Deutschen Volksbanken und Raiffeisenbanken (BVR)
zum Sparverhalten der Bundesbürger. "Auch wenn sie ihre individuellen
Sparziele nicht erreichen, Sparmuffel sind die Deutschen deshalb
nicht. Ganz im Gegenteil: Der Großteil der Bundesbürger weiß um die
hohe Bedeutung der privaten Altersvorsorge", erläutert Dr. Andreas
Martin, Vorstandsmitglied des BVR.
Der Umfrage zufolge lag der maximal mögliche monatliche Sparbetrag
der befragten Bundesbürger, also der Teil des verfügbaren Einkommens,
der nicht unmittelbar für Konsumausgaben verwendet wird, bei
durchschnittlich 203 Euro. Tatsächlich sparten die Bundesbürger im
Schnitt 194 Euro. Ihr aktuelles Sparpotenzial erfüllten die
Bundesbürger damit zu über 90 Prozent. Zur Erfüllung ihrer Ziele
bräuchten die Bundesbürger jedoch nach eigener Meinung im
Durchschnitt 265 Euro. Die Differenz zwischen Sparwunsch und dem
tatsächlich zurückgelegten Geld weist eine Sparlücke von 71 Euro im
Monat auf.
Eine sichtbare Trendwende beim Sparverhalten der Deutschen wird es
in diesem Jahr nicht geben. Der BVR rechnet daher für 2014 mit einer
Sparquote von 10,0 Prozent. Die Sparquote bleibt damit weiter unter
dem Niveau der vergangenen Jahre. Von 2008 bis 2013 verringerte sich
die Sparquote der privaten Haushalte in Deutschland von 11,5 auf 10,0
Prozent. Zwar steigen die finanziellen Spielräume zum Sparen aufgrund
der guten Konjunktur, die Anreize zum Sparen würden aber durch die
niedrigen Zinsen gedämpft. "Auch wenn die Sparquote bislang nicht ins
Bodenlose gefallen ist, stellt ihre sinkende Tendenz eine Gefahr für
die angemessene finanzielle Altersversorgung der Bundesbürger dar.
Gerade mit Blick auf die demografische Entwicklung der
Bevölkerungsstruktur in Deutschland brauchen wir statt einer
fallenden eine steigende Sparquote", so Martin. "Ansonsten erhöhen
sich die Risiken von Altersarmut in Deutschland."
Die Geldvermögensbildung der privaten Haushalte ist 2013 um 4,4
Milliarden Euro auf 147,7 Milliarden Euro zurückgegangen. Die
Vorliebe der Bundesbürger für das Sparen bei Banken blieb ausgeprägt.
Unter dem Strich flossen Banken 68,3 Milliarden Euro zu. Wie bereits
im Vorjahr waren Sichteinlagen besonders gefragt. Das lag in erster
Linie an dem niedrigen Zinsniveau. Termin- und Spareinlagen sowie
Sparbriefe verzeichneten hingegen auf Jahressicht deutliche Abflüsse.
Die Ansprüche der Bundesbürger gegenüber Versicherungen inklusive
Pensionsrückstellungen stiegen im gleichen Zeitraum um 81,4
Milliarden Euro; Wertpapiere zogen rund 2,5 Milliarden Euro auf sich.
Besonders beliebt waren dabei Anlagen in Investmentfonds.
Im Zuge der guten Performance der Aktienmärkte stieg das gesamte
Geldvermögen der Deutschen 2013 deutlich an. Das finanzielle Vermögen
der Deutschen kletterte im Jahresverlauf um 4,0 Prozent auf 5.152
Milliarden Euro. Der Anstieg von 200 Milliarden Euro ging dabei zu
rund drei Vierteln auf die Geldvermögensbildung und zu gut einem
Drittel auf Kursgewinne bei Wertpapieren und Investmentzertifikaten
zurück.
Der aktuelle Konjunkturbericht des BVR mit dem Titel "Deutsche
verfehlen selbst gestecktes Sparziel" ist im Internet unter
www.bvr.de, Publikationen, Konjunkturberichte abrufbar.
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