(ots) - Die weltweit 500 größten Shopping-Websites leiden
unter immer längeren Ladezeiten. Im Vergleich zu vor zwölf Monaten
braucht eine Seite heute 49 Prozent länger, um vollständig verfügbar
zu sein. Zu diesem Ergebnis kommt der aktuelle Lagebericht
E-Commerce, den Radware viermal im Jahr veröffentlicht. Radware ist
ein weltweit führender Lösungsanbieter für Anwendungssicherheit und
Application Delivery in virtuellen und Cloud-Rechenzentren.
Für den Lagebericht E-Commerce misst und analysiert Radware in
jedem Quartal die jeweils aktuelle Webperformance der 500 weltweit
größten Shopping-Websites. Der Grund für die erheblich
verschlechterten Messwerte sieht Radware vor allem in der Größe der
Internetseiten. Sie habe im letzten Jahr im Durchschnitt um 67
Prozent zugelegt. Zudem nutzten viele Anbieter die zur Verfügung
stehenden Beschleunigungstechniken nur unzureichend. Vor allem
Bildoptimierungsverfahren kämen in vielen Fällen nicht zum Einsatz,
obwohl sie die realen und subjektiv empfundenen Ladezeiten deutlich
verkürzen könnten.
Die Einstiegsseiten der Top 100-Webshops benötigten beim letzten
Radware-Test im Juni dieses Jahres durchschnittlich mehr als sechs
Sekunden, um die Hauptinhalte darzustellen. Das entspricht einer
Verlangsamung um 27 Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Damit ist die
Ladezeit mehr als doppelt so lang wie der ideale Wert von drei
Sekunden oder weniger. Nur 14 Prozent der Top 100-Shops erreichten
diese Zielmarke. Hingegen benötigten 17 Prozent der Seiten zehn oder
mehr Sekunden, um überhaupt interaktiv zu werden.
Die wichtigsten Ergebnisse des Radware-Lageberichts E-Commerce im
Ãœberblick:
1. Webseiten werden langsamer ... und zwar schnell
In nur einem Jahr, hat sich die durchschnittliche "Time to
interact" (TTI) - also die Zeit, bis eine Website interaktiv wird -
um 27 Prozent ausgedehnt (von 4,9 auf 6,2 Sekunden). Die
durchschnittliche Ladezeit einer ganzen Seite stieg von 7,2 auf 10,7
Sekunden, was einer Verlangsamung von 49 Prozent entspricht.
2. Seitenumfang und -komplexität sind die Hauptgründe für die
längeren Ladezeiten
Die durchschnittliche Seitengröße stieg allein in den vergangenen
zwölf Monaten um 67 Prozent an, von 1007 Kilobyte im Sommer 2013 auf
1677 Kilobyte heute. 2013 griff eine durchschnittliche Website auf 82
Ressourcen zu, heute sind es bereits 100. Ein Großteil dieses Umfangs
und dieser Komplexität geht auf das Konto von schlecht optimierten
Bildern sowie von Drittanbieter-Scripts wie zum Beispiel für die
Seitenanalyse, das Tracking von Besuchern oder für Social
Media-Verknüpfungen.
3. Viele Websites verzichten auf wichtige Optimierungsmaßnahmen
Die meisten Webshops verwenden grundlegende Verfahren für eine
verbesserte Performance, doch viele verzichten auf weitergehende
Techniken und verpassen dadurch gewinnbringende Gelegenheiten, ihre
Seiten zu beschleunigen. So erlauben 96 Prozent der Seiten zwar
sogenannte "Keepalives", mit denen TCP(Transmission Control
Protocol)-Verbindungen länger offen gehalten werden, und 78 Prozent
nutzen Content Delivery Networks (CDN), die Teile des Datenverkehrs
vom eigenen Server fernhalten. Doch zugleich verwendet nur eine
Minderheit der Shop-Anbieter geeignete Bildoptimierungsverfahren wie
beispielsweise komprimierte und progressive JPG-Bilddateien, die
nicht auf einmal, sondern Schritt für Schritt laden.
4. Viele Seiten machen die drei gleichen Hauptfehler
Erstens zeigen zahlreiche Seiten im Browser über Sekunden lange
nichts an, bevor sie dann plötzlich alle Elemente darstellen. Der
Besucher benötigt dadurch wesentlich mehr Zeit, um die für ihn
relevanten Inhalte zu erfassen. Zweitens laden die weiterführenden
Schaltflächen ("Call to Action") oft als letzte, obwohl deren
Verwendung maßgeblich über den kommerziellen Erfolg von Seiten
entscheidet. Drittens blockieren oft Pop-up-Fenster eine Seite, bevor
diese überhaupt vollständig geladen ist.
"Im Web sind für uns Bilder hoher Qualität zu einer
Selbstverständlichkeit geworden, doch denken wir oft nicht an ihre
Auswirkungen auf die Webperformance", sagt Kent Alstad, Radwares Vice
President of Acceleration. "Da Bilder in der Regel die Hälfte des
Webseitenumfangs ausmachen, bieten sie viel Optimierungspotenzial.
Wenn mehr Unternehmen verfügbare Techniken wie Bildkomprimierung und
das schrittweise Laden von Bildern nutzen würden, könnten sie sowohl
ihre Ladezeiten als auch die Benutzerzufriedenheit deutlich
verbessern", rät Alstad.
Der komplette Lagebericht E-Commerce mit 15
Best-Practice-Maßnahmen zur Verbesserung der Webperformance ist in
Englisch abrufbar: www.radware.com/summer-sotu2014
Eine Infografik zu den wichtigsten Ergebnissen des Lageberichts
steht bei Slideshare zur Verfügung: http://ots.de/uFiDT
Zur Methodik
Die dem Lagebericht zugrunde liegenden Performance-Tests führte
Radware im Juni 2014 mit dem Online-Tool "WebPagetest" durch, welches
Ladezeiten von Webseiten aus der Perspektive eines tatsächlichen
Anwenders misst. Darüber hinaus kamen der Chrome-Browsers 35 und eine
DSL-Verbindung zum Einsatz. Radware testete die Homepage aller
Portale, die in der "Alexa Retail 500"-Liste aufgeführt sind - und
zwar jeweils neunmal direkt hintereinander. Der Zwischenspeicher
(Cache) wurde vor jedem dieser jeweils neun Tests automatisch
geleert. Aus den neun Testergebnissen ermittelte Radware anschließend
ein Mittelwert, der dann Basis für die Berechnungen im Lagebericht
war.
Weitere Informationen unter: www.radware.com
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