(ots) - Die Gemeinschaftsgastronomie hat besonders in Kitas
und Schulen keinen guten Ruf. Mit Hygienebestimmungen nehmen es
manche Betriebe nicht allzu genau, und häufig kommt Essen auf den
Teller, das weder vollwertig noch zielgruppengerecht ist. Die
Hochschule Niederrhein ermittelte mit dem Prüfkonzept der
"Kochmützen", dass ein hoher Anteil der Schulen in Deutschland die
Qualitätsstandards nicht erfüllt. Mit dem von Wissenschaftlern der
Hochschule Niederrhein entwickelten Kochmützenkonzept kann die
Qualität des Essens in vielfacher Hinsicht geprüft und letztlich auch
zertifiziert werden. Ab sofort kooperiert die Hochschule Niederrhein
bei der Vergabe der Kochmützen mit TÜV Rheinland. Der
Prüfdienstleister übernimmt dabei den operativen Teil der
Zertifizierung.
Drei Kochmützen sind Bestnote
Geprüft wird neben Hygiene und Nährwert die gesamte Lieferkette
vom Einkauf über die Verarbeitung der Lebensmittel bis hin zu deren
Aus- und Weitergabe. Für die Bestnote, drei Kochmützen, muss der
Betrieb zunächst eine hohe Punktzahl erzielen. Zusätzliche Kriterien
sind z.B. eine kurze Heißhaltezeit und eine hohe Akzeptanz des
Angebots. Jeden Tag müssen Gemüse und Obst angeboten werden und die
Speisen sollten fettarm und vitaminschonend zubereitet sein. Auch
Kioske in Schulen werden geprüft und müssen strenge Auflagen für den
Verkauf von Getränken und Backwaren einhalten.
"Unsere Checklisten bestehen aus ca. 300 Fragen rund um die
Verpflegung, von Vollwertigkeit über Hygiene bis hin zu Abwechslung
und Nachhaltigkeit des Angebots", sagt Sonja Kretschmar,
Projektverantwortliche bei TÜV Rheinland. Anschließend überprüfen die
TÃœV Rheinland-Auditoren auf Basis von Belegen, Dokumenten und bei
Vor-Ort-Prüfungen die Angaben. Bei erfolgreichem Auditverfahren
erhält der Betrieb das Zertifikat, das die Qualität der Verpflegung
bestätigt. Jährliche Überwachungsaudits stellen sicher, dass der
Qualitätsanspruch aufrechterhalten und sogar verbessert werden kann.
Nach drei Jahren erfolgt die Re-Zertifizierung.
Mit der konsequenten Anwendung dieses Prüfsystems ließe sich in
Deutschland eine hohe Qualität sicherstellen. Zudem liefert die
Kochmützen-Zertifizierung mehr Transparenz und eine
Orientierungshilfe für Eltern, Schüler und Studenten.
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