(ots) - Die Rundfunkwarnungen in den Verkehrshinweisen
häufen sich derzeit: "Achtung, Autofahrer: Rehe befinden sich in
beiden Richtungen auf der Bundesstraße...!" Mit Beginn der Rehbrunft
kommt es jetzt häufiger zu Wildunfällen auf Deutschlands Straßen.
"Verliebte Rehe sind hormongesteuert und geraten bei ihrem
Liebesspiel mit dem Verkehr in Konflikt", sagt Eva Goris, die
Pressesprecherin der Deutschen Wildtier Stiftung. Keine andere
Schalenwildart ist derart häufig in Wildunfälle verwickelt: Über 200
000 Rehe verenden bundesweit im Straßenverkehr. Die Dunkelziffer ist
hoch, denn nicht jeder Wildunfall wird automatisch der Polizei
gemeldet und statistisch erfasst.
Gerade an schwülen Sommertagen Ende Juli steuert die Rehbrunft auf
ihren Höhepunkt zu. Die weiblichen Tiere sondern ein Sekret ab, das
wie ein Aphrodisiakum auf den Bock wirkt. Dieses "Reh-Parfüm" wird
in den Duftdrüsen der Ricke produziert und enthält Sexuallockstoffe,
die für den Bock unwiderstehlich sind. Zusätzlich lockt die Ricke mit
Fiep-Lauten und signalisiert so dem männlichen Tier, dass sie
paarungsbereit ist. Die spielerisch wirkende Verfolgungsjagd der
Tiere - er treibt sie vor sich her - endet oft tödlich, wenn das
"Pärchen" liebesblind die Straße kreuzt.
"Auch in den kommenden Wochen müssen Autofahrer noch überall in
Deutschland mit verliebten Rehen rechnen", sagt die Pressesprecherin
der Deutschen Wildtier Stiftung in Hamburg. Sie rät: "Fahren Sie
bremsbereit!" Wenn ein Tier vor Ihnen bereits die Straße überquert
hat, müssen Sie immer mit einem nachfolgenden Tier rechnen.
Warnschilder "Achtung, Wildwechsel!" weisen auf besonders gefährliche
Straßenabschnitte hin. "Diese Schilder unbedingt beachten", sagt
Goris. Vor allem an Wald-Feldrändern ist Vorsicht geboten. Nur wer
jetzt achtsam und bremsbereit fährt, schützt sich selbst vor
Wildunfällen und erspart verliebten Rehen ein tragisches Ende.
Pressekontakt:
Eva Goris, Pressesprecherin, Billbrookdeich 216, 22113 Hamburg,
Telefon 040 73339-1874,
E.Goris(at)DeutscheWildtierStiftung.de, www.DeutscheWildtierStiftung.de