(ots) - Wenn am 3. August Bundespräsident Joachim Gauck und
der französische Staatspräsident François Hollande gemeinsam den
Hartmannswillerkopf in den Südvogesen besuchen, dann kann dieses
Ereignis auch als ein Schritt zur gemeinsamen europäischen
Gedenkkultur gewertet werden. Auf den Tag hundert Jahre nach der
Kriegserklärung des deutschen Reiches an Frankreich treffen sich die
beiden Staatsoberhäupter auf einer der wichtigsten französischen
Gedenkstätten des Ersten Weltkrieges, die gegenwärtig zu einem
deutsch-französischen Erinnerungskomplex umgestaltet wird. Daran
wirkt auch der Volksbund Deutsche Kriegsgräberfürsorge mit.
Wegen seiner exponierten und strategisch günstigen Lage war der
Berg im Ersten Weltkrieg zwischen Deutschen und Franzosen erbittert
umkämpft. Truppen beider Seiten besetzten und befestigten einen
Großteil seiner Fläche. 25 000 - 30 000 französische und deutsche
Soldaten kamen in den Kämpfen um den Hartmannswillerkopf ums Leben.
Nach dem Krieg entstand hier eine bis heute häufig besuchte
Gedenkstätte mit Soldatenfriedhof, Krypta, in der die sterblichen
Überreste unbekannter Soldaten ruhen, einem großen Denkmal und einem
gut erhaltenen Netz von Schützengräben und Befestigungsanlagen.
Nichts erinnerte bisher an die deutschen Gefallenen. Das wird sich
nun ändern.
Die neuen Informationstafeln am Rundweg über das einstige
Gefechtsgebiet erläutern das Kriegsgeschehen auch aus deutscher
Perspektive. Das gleiche Ziel wird das künftige deutsch-französische
Historial verfolgen, ein Museum und Besucherzentrum, für das am
Sonntag der Grundstein gelegt werden soll. Der Volksbund, dessen
Präsident Markus Meckel am 3. August zur Delegation des
Bundespräsidenten gehört, hat für die Umgestaltung 325 000 Euro
bereitgestellt (etwa fünf Prozent der Gesamtkosten) und damit die
Voraussetzung für die Bewilligung von EU-Mitteln geschaffen.
In der Jugend- und Bildungsarbeit des Volksbundes ist der
Hartmannswillerkopf ohnehin schon seit Jahren ein viel genutzter,
didaktisch erschlossener Erinnerungsort. Aus Anlass des Treffens der
beiden Staatsoberhäupter organisiert der Volksbund gemeinsam mit dem
Deutsch-Französischen Jugendwerk und der Fédération Nationale des
Francas eine deutsch-französische Jugendbegegnung. Vom 31. Juli bis
4. August werden sich hundert Jugendliche beider Nationen in Colmar
mit der Erinnerung an den Ersten Weltkrieg befassen und auch mit den
beiden Politikern sprechen.
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