(ots) -
Berufsanfänger tragen ein überdurchschnittlich hohes Unfallrisiko
im Arbeitsleben. Das zeigen Zahlen der Berufsgenossenschaft für
Gesundheitsdienst und Wohlfahrtspflege (BGW), die mehr als 7,5
Millionen Menschen in Deutschland gesetzlich unfallversichert. 2013
entfielen dort 16,7 Prozent der Arbeits- und Wegeunfälle auf unter
25-Jährige. Diese Altersgruppe stellte aber gleichzeitig nur 10,4
Prozent der sozialversicherungspflichtig Beschäftigten in
Deutschland.
Auszubildende müssen in den ersten Wochen und Monaten im Betrieb
mit ganz neuen Gegebenheiten und Anforderungen zurechtkommen. Ähnlich
geht es Aushilfen, Praktikanten und Berufswechslern - und in
begrenztem Maße sogar Stellenwechslern innerhalb eines Berufs. "Dabei
ist die Kluft zum eigenen Erfahrungsschatz meist bei jungen Leuten am
größten", erklärt Jutta Lamers, Präventionsleiterin der BGW. "Aber
selbst 'alte Hasen' können nicht einfach auf ihr Know-how vertrauen.
Auch sie müssen sich bei einem Wechsel der Arbeitsstelle oder der
Position auf Neues einstellen."
Die Berufsgenossenschaft empfiehlt, gerade beim Start der
Ausbildung oder eines neuen Jobs besonders aufmerksam auf etwaige
Gefahren zu achten. "Ganz wichtig ist, die Sicherheitsanweisungen des
Betriebs zu befolgen - selbst wenn man deren Sinn mal nicht sofort
erkennt", mahnt Lamers. "Und wer nicht genau weiß, worauf es zu
achten gilt, fragt besser einmal zu viel nach als zu wenig."
Auch Arbeitgeber und Vorgesetzte sind gefordert. Das gründliche
Einarbeiten und das sorgfältige Unterweisen der Betriebsneulinge darf
nicht vernachlässigt oder aufgeschoben werden. Nur wer weiß, welche
Gefährdungen es im Betrieb gibt und welche Verhaltensregeln gelten,
kann sich vor Unfällen und Gesundheitsgefahren schützen. "Außerdem
kommt es darauf an, dass gesundheitsbewusstes und sicheres Arbeiten
nicht nur verbal vermittelt, sondern auch vorgelebt wird", betont die
Präventionsleiterin der BGW. Das gilt für das gesamte Team:
Kolleginnen und Kollegen üben automatisch eine Vorbildfunktion aus
und stehen den Neuankömmlingen meist näher als der Arbeitgeber, der
für den Arbeitsschutz verantwortlich ist. Gegenseitige Hilfe und
Tipps sollten im Team die Regel sein.
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