(ots) - 5.500 Objekte aus den Beständen des SWR und des
Deutschen Rundfunkarchivs gehen an das TECHNOSEUM in Mannheim
Mannheim. Im TECHNOSEUM in Mannheim wird eines der bedeutendsten
Sammlungen zur Rundfunk- und Mediengeschichte entstehen. Hierzu
überlassen der Südwestrundfunk (SWR) und das Deutsche Rundfunkarchiv
(DRA) ihre gesamten historischen Objekte unentgeltlich dem
Technikmuseum in Mannheim. Es handelt sich dabei um insgesamt rund
5.500 Objekte, vom alten Rundfunkempfänger über Mikrofone bis zum
komplett erhaltenen Rundfunkstudio aus den 1960er Jahren. Diese
Objekte werden in Mannheim dauerhaft erhalten, wissenschaftlich
bearbeitet und im Rahmen von Ausstellungen der Öffentlichkeit
zugänglich gemacht. Ein entsprechender Schenkungsvertrag wurde am
Dienstag, 29. Juli 2014, in Mannheim von SWR-Intendant Peter
Boudgoust, dem DRA-Vorstand Bernd Hawlat und dem Direktor des
TECHNOSEUM, Prof. Dr. Hartwig Lüdtke unterzeichnet.
In den Funkhäusern und Lagern des SWR in Baden-Baden, Stuttgart
und Mainz befinden sich derzeit noch große Bestände an technischem
Equipment. Die SWR-Bestände umfassen etwa 3.800 Objekte, die aus den
Anfangszeiten des SDR und SWF stammen und bis weit in die 1990er
Jahre der Nachfolgeanstalt SWR reichen. Darunter befinden sich
komplette Produktions- und Sendetechnikanlagen, zahlreiche
Plattenspieler, Mikrofone und Rundfunkempfänger sowie ein komplett
erhaltenes Rundfunkstudio aus den 1960er Jahren, das sich derzeit
noch am ursprünglichen Ort in Baden-Baden befindet. SWR-Intendant
Peter Boudgoust: "Diese Sammlung erzählt Geschichte, und zwar
Technikgeschichte, Rundfunkgeschichte und Mediengeschichte. Deshalb
haben wir haben ein großes Interesse daran, dass diese wertvolle
Sammlung als ein Ganzes erhalten bleibt, dokumentarisch erschlossen
und der Öffentlichkeit präsentiert wird und so der Nachwelt erhalten
bleibt. Mit dem TECHNOSEUM haben wir einen Partner gefunden, der
diese Bedingungen ohne Einschränkung erfüllen kann."
Darüber hinaus erhält das TECHNOSEUM auch 1.700 Objekte aus dem
Bestand des Deutschen Rundfunkarchivs in Frankfurt am Main und
Potsdam-Babelsberg. Die DRA-Bestände wiederum reichen bis in die
1910er Jahre zurück und umfassen vor allem Endgeräte wie
Rundfunkempfänger und Fernseher, darunter auch eine größere Anzahl
von Geräten aus DDR-Produktion. Der Verein Deutsches Rundfunkmuseum
trug diese Sammlung einst zusammen und betrieb von 1967 bis 1997 ein
Museum unterhalb des Berliner Funkturms. Nach dessen Auflösung kamen
die Bestände in die Obhut des DRA. Bernd Hawlat: "Geräte zum Empfang
von Hörfunk und Fernsehen sind nahezu in jedem Haushalt vorhanden.
Als Massenprodukt bilden sie geradezu eine Schablone für die
Geschichte der technischen Entwicklung und der damit verbundenen
Arbeit in der Produktion, der Gestaltung von Programmen und der
Medienpolitik, des Designs und der jeweiligen Zeitgeschichte.
Angefangen vom Jahr 1923, über die Zeit des Nationalsozialismus und
die Nachkriegszeit bis hin zur Gegenwart stellt die an das Mannheimer
TECHNOSEUM unentgeltlich übereignete Gerätesammlung ein einzigartiges
Archiv für über 90 Jahre Rundfunk in Deutschland dar."
Thomas Kosche, Sammlungsleiter des TECHNOSEUM, ergänzt: "Mit den
Sammlungen von SWR und DRA können wir unsere eigenen Bestände mit
Objekten zur Mediengeschichte erheblich erweitern und markant
aufwerten. Auf diese Weise wird eine der größten und umfassendsten
Sammlungen dieser Art in Europa entstehen."
Bis Ende dieses Jahres sollen sämtliche Objekte nach Mannheim
überführt werden, anschließend werden sie am TECHNOSEUM gesichtet,
sortiert und inventarisiert. Im Rahmen der derzeit stattfindenden
Ãœberarbeitung der Dauerausstellung wird das Museum auch dem Thema
Kommunikation und Mediengeschichte einen eigenen Bereich widmen.
Dieser wird voraussichtlich 2017 fertiggestellt - und wird dann auch
eine Auswahl von Objekten des SWR und DRA zeigen.
Fotomaterial gibt es unter ARD-Foto.de.
Pressekontakt:
SWR: Wolfgang Utz, Tel.: 0711/929-11030, wolfgang.utz(at)swr.de
TECHNOSEUM: Marit Teerling, Tel.:0621/42 98-756,
marit.teerling(at)technoseum.de
DRA: Dr. Jörg-Uwe Fischer, Tel.: 0331/58 12-245,
Joerg-Uwe.Fischer(at)dra.de