(ots) - Mehr Tierschutz soll es geben - so lautet die
gesellschaftliche Forderung. Und die schwarz-rote Koalition will
handeln. Dass sie trotz des öffentlichen Drucks nach dem
Regierungsantritt keine überstürzten Maßnahmen ergriffen hat, spricht
für ihre Fachpolitiker. Denn es muss um ausgereifte Lösungen gehen,
die der Verbesserung des Tierwohls dienen - und alle anderen
Interessen angemessen im Blick haben.
Hierzu gehören insbesondere auch die der Landwirte und der
Ernährungswirtschaft. Dabei geht es sowohl um Kosten als auch um
Fragen der Qualität und des Images.
Die einzige verbindliche Grundlage für alle gesetzlichen
Neuerungen kann nur darin bestehen, wissenschaftliche Erkenntnisse
heranzuziehen. Genau dies soll geschehen. Seit Monaten laufen
Gespräche in Expertenrunden. Vielversprechend klingt dies: Anstatt
pauschaler Regelungen soll es Alternativen geben.
Das entspricht der Komplexität des Themas. Denn: Jede
Geflügelherde und jeder Schweinebestand ist von einer bestimmten
Eigenart geprägt. Das Stallmanagement muss also flexibel sein können.
Außerdem: Auch die Betriebe unterliegen verschiedenen Bedingungen -
oft abhängig von ihrer Größe.
Eben dieser Vielfalt hat der neue Regelkanon gerecht zu werden. Er
muss klare Vorgaben beinhalten - wie etwa das Verbot des
betäubungslosen Kastrierens von Ferkeln. Ebenso muss er
Entscheidungsfreiräume über die Umsetzung zulassen.
Nur so ist ein breiter Konsens möglich. Kommt er zustande, ist der
Verbraucher in der Pflicht, dies zu honorieren. Ein paar Cent mehr
pro Kilo Fleisch ist kein zu hoher Preis.
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Oldenburgische Volkszeitung
Andreas Kathe
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