(ots) - So ganz langsam beginnen die Schrauben zu
schmerzen, der Westen macht Ernst gegen Russland. Was bislang an
Sanktionen gegen das Land verhängt wurde, fiel allenfalls unter die
Kategorie "unangenehm, aber nicht schlimm".
Dass die westliche Welt demokratische Kontakte einschränke- nun
ja. Später kamen dann die ersten Einreiseverbote, danach wurden
ausländische Vermögen eingefroren. Das sorgte allenfalls für Unruhe
im persönlichen Umfeld von Wladimir Putin. Das, was USA und EU nach
dem Abschuss einer malayischen Passagiermaschine nun durchsetzen,
schwebt in einer ganz anderen Kategorie: Exportverbot für
hochtechnische Produkte, das Abschotten von russischen Banken vom
westlichen Kapitalmarkt, der Stopp des Verkaufs von Rüstungsgütern.
All dies hat eine andere Qualität. Den geballten Zorn nimmt man den
westlichen Ländern dennoch nicht so ganz ab: Irgendwas zu ändern, was
die Gaslieferungen gefährden könnte, hat sich die EU nicht getraut.
Mit einem Lieferstopp dagegen könnte Russland den Westen treffen.
Ohne Öl und Gas aus dem Osten geht es hier nicht, das weiß Putin
längst. Fraglich ist, ob er sich das traut. Momentan sieht es nicht
danach aus, denn auf längere Sicht ist sein Land auf Deviseneinkünfte
aus dem Gasgeschäft angewiesen. Ob die westlichen Sanktionen Putin zu
einem Stellungswechsel bewegen, das darf man bezweifeln.
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Andreas Kathe
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