(ots) - Die Gutachten, die das Bundeswirtschaftsministerium
heute veröffentlicht hat, sind für den Verband kommunaler Unternehmen
(VKU) der Auftakt zur notwendigen Debatte über das zukünftige
Strommarktdesign. Aus VKU-Sicht bestehen erhebliche Zweifel an den
Wertungen und Annahmen der Gutachter, insbesondere bei den
Flexibilitätspotenzialen (u.a. Verbrauch großer Stromkonsumenten wie
Fabriken, Stromimporte), die sehr hoch angesetzt wurden. Es gibt zwar
durchaus Flexibilitätspotenziale, diese stehen aber zum großen Teil
nur für sehr kurze Zeit(en) zur Verfügung. Zum Beispiel lässt sich
der Stromverbrauch in der Industrie vielleicht für eine Viertelstunde
reduzieren, darüber hinaus wird es allerdings schwierig. Zudem sollte
man sich nicht auf Stromimporte verlassen, da die Spitzenlast in
Nachbarländern zu ähnlichen Zeiten auftreten kann wie in Deutschland.
Die Gutachten werden nun durch andere Sachverständige überprüft
dann gemeinsam diskutiert. Genau diese Diskussion sollte abgewartet
werden, bevor man weitere Wertungen vornimmt. Für den Fall, dass das
Wirtschaftsministerium Kapazitätsmechanismen allerdings für
erforderlich hält, empfehlen die Gutachter übereinstimmend das vom
VKU entwickelte Modell des Dezentralen Leistungsmarkts. Dieser führt
übrigens zu geringeren Systemkosten (etwa 24 bis 27 Milliarden Euro)
als ein Fortschreiben des Status Quo. Insofern sind auch die
quantitativen Aussagen der Gutachten zu hinterfragen.
Der Verband kommunaler Unternehmen (VKU) vertritt über 1.400
kommunalwirtschaftliche Unternehmen in den Bereichen Energie,
Wasser/Abwasser und Abfallwirtschaft. Mit über 250.000 Beschäftigten
wurden 2011 Umsatzerlöse von rund 107 Milliarden Euro erwirtschaftet
und fast 10 Milliarden Euro investiert. Die VKU-Mitgliedsunternehmen
haben im Endkundensegment einen Marktanteil von 45,9 Prozent in der
Strom-, 62,2 Prozent in der Erdgas-, 80,4 Prozent in der
Trinkwasser-, 63,1 Prozent in der Wärmeversorgung und 24,4 Prozent in
der Abwasserentsorgung.
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