(ots) - Die Ebola-Epidemie in Westafrika hat nun auch
direkte Auswirkungen auf laufende Projekte der
Entwicklungszusammenarbeit. Die Partnerorganisation des christlichen
Hilfswerks Geschenke der Hoffnung, Samaritan's Purse, hat ihr
Personal und deren Familienangehörige aus Liberia in ihre Heimat
zurückgerufen. Nur zwingend benötigte Personen, die u. a. auch für
die Betreuung des an Ebola erkrankten Arztes Dr. Kent Brantly und
dessen Kollegin Nancy Writebol zuständig sind, bleibe noch im Land.
Von der Entscheidung betroffen ist auch ein Rehabilitationshaus für
sexuell missbrauchte Frauen, das bis vor kurzem von Geschenke der
Hoffnung unterstützt wurde. Wo möglich wird die Arbeit von dem
verbliebenen einheimischen Personal fortgesetzt. "Das ohnehin von
Armut und Arbeitslosigkeit gebeutelte Land steuert nun auf eine noch
schlimmere Krise zu", fasst Reinhard Scheumann, der Leiter für
internationale Projekte, zusammen. Die Partnerorganisation reagiert
mit der Evakuierung ihres Personals auf die steigende Anzahl von
Infizierten in Verbindung mit dem Mangel an medizinischem Personal
und insbesondere auch die Erkrankung von Brantly und Writebol. Sie
hatten sich vor kurzem mit dem oft todbringenden Virus angesteckt.
Der Zustand der Beiden habe sich leicht verbessert, teilte
Samaritan's Purse mit. Ihre gesundheitliche Lage sei dennoch
weiterhin ernst und der Ausgang nach wie vor unklar. Auch die
medizinischen Nothilfemaßnahmen im Landesinnern in Foya und in der
Hauptstadt Monrovia wurden nun vorerst gestoppt. "Neue Ebola-Fälle
können z. Zt. nicht mehr behandelt werden", erklärt Scheumann. Die
internationale Staatengemeinschaft müsse ihre Kräfte bündeln, um der
Krise zu begegnen. "Es kann nicht sein, dass man die Verantwortung
für die Bewältigung dieser Katastrophe einigen wenigen
Nichtregierungsorganisationen überlässt. Deshalb ist die Entscheidung
unseres Partners auch zu verstehen", sagte Scheumann.
Familie Brantly bedankt sich für Gebete
Unterdessen bedankte sich die Ehefrau des Arztes, Amber Brantly,
für das Mitgefühl, das sie aus der ganzen Welt erreiche: "Als
Menschen mit einem tiefen Glauben an Jesus bedanken wir uns
aufrichtig bei allen Menschen weltweit, die für Kent und seine
furchtbare Situation gebetet haben. Wir stützen uns weiterhin auf
diesen Glauben und suchen Trost bei unserem Gott." Man glaube fest,
dass Gott ihren Mann von dem tödlichen Virus befreien könne. "Kent
ist weiterhin körperlich schwach, sein Geist jedoch in dieser Prüfung
fest entschlossen."
Der tödlichste Ebola-Ausbruch der Geschichte
Das Ausmaß der jetzigen Epidemie ist beispiellos. Seit dem
Bekanntwerden der Krankheit 1976 bis 2008 sind 2.232 Menschen
infiziert worden. 1.503 Personen überlebten die Krankheit nicht.
Allein in diesem Jahr wurden bislang über 1.200 Menschen infiziert,
mehr als 670 starben an dem Virus. Die meisten Todesfälle gibt es in
Guinea, Sierra Leone und Liberia. Durch die bisherige
Aufklärungsarbeit von Samaritan's Purse wurden alleine in Liberia
450.000 Personen erreicht.
Wer die Arbeit von Geschenke der Hoffnung unterstützen will, kann
über die Website www.geschenke-der-hoffnung.org oder per Überweisung
(Stichwort: Ebola, IBAN: IBAN: DE12 3706 0193 5544 3322 11) spenden.
Pressekontakt:
Geschenke der Hoffnung
Presse- und Öffentlichkeitsarbeit:
Tobias-B. Ottmar / Isabelle Dreher
Tel.: 030-76883-400 oder -406
E-Mail: presse(at)geschenke-der-hoffnung.org