(ots) - Viele europäische Privatkunden bezahlen ihre
Rechnungen vorsätzlich nicht: Unternehmer halten dies für einen der
Top Fünf-Gründe für eine schlechte Zahlungsmoral. Das ist ein
Ergebnis der repräsentativen EOS Studie 2014 "Europäische
Zahlungsgewohnheiten", für die das Marktforschungsinstitut TNS
Infratest 2.600 Entscheider aus zwölf europäischen Ländern befragt
hat. Demnach trauen besonders osteuropäische Unternehmer ihren
B2C-Kunden betrügerische Absichten zu. Sie halten dies für den
drittwichtigsten Grund (25%).
"Dass so viele Befragte davon ausgehen, dass ihre Kunden nicht
vorhaben, ihre Rechnungen zu zahlen, liegt sicherlich auch an dem
schwierigen wirtschaftlichen Umfeld, in dem wir uns in Europa derzeit
bewegen", sagt Hans-Werner Scherer, Vorsitzender der Geschäftsführung
der EOS Gruppe. Schließlich sei durch die hohe Arbeitslosigkeit wenig
Geld im Umlauf, die Kaufkraft sei gering. "Eine angespannte
finanzielle Situation zwingt niemanden zu unredlichem Handeln, ist
aber ein Nährboden", glaubt Scherer.
Die Studienergebnisse stützen diese These: Der meistgenannte Grund
für eine schlechte Zahlungsmoral ist mit 34 Prozent ein momentaner
Liquiditätsengpass, gefolgt von Arbeitslosigkeit (22%) und der
wirtschaftlichen Situation (20%). Die Befragten machten noch einen
weiteren Grund (22%) für zu spätes Zahlen aus, der von den
finanziellen Möglichkeiten der Kunden losgelöst ist: Sie glauben,
dass viele Privatkunden schlicht vergessen würden, ihre Rechnungen zu
begleichen.
Die zuverlässigsten Kunden kommen aus Deutschland und Frankreich:
83 Prozent bzw. 80 Prozent der Kunden dort zahlen ihre Rechnungen
termingerecht. Damit liegen sie deutlich über dem Europa-Durchschnitt
von 75 Prozent. Vergleichsweise unpünktlich hingegen zahlen
bulgarische und rumänische Kunden (jeweils 70%). "Die
gesamtwirtschaftlichen Entwicklungen in Europa sind sehr
unterschiedlich - da ist es nicht überraschend, dass wir
unterschiedliches Zahlungsverhalten beobachten", kommentiert Scherer.
Zahlungsverzögerungen sind besonders auffällig bei
Geschäftskunden: Mehr als jede vierte Rechnung wird nicht
fristgerecht beglichen. Zudem lassen sich europäische Geschäftskunden
viel Zeit beim Bezahlen: Im Schnitt zahlen sie bei Zahlungsverzug
erst gut einen Monat nachdem die ursprüngliche Zahlungsfrist
abgelaufen ist. Bei einem durchschnittlich gewährten Zahlungsziel von
42 Tagen bedeutet das eine Wartezeit von rund zehn Wochen. Spanische
B2B-Kunden lassen sich im Europavergleich am meisten Zeit und
begleichen Rechnungen bei verspäteter Zahlung erst 53 Tage nach
Verstreichen der Frist.
Trotz dieser Entwicklung glauben gerade spanische Unternehmer an
eigene Wachstumschancen, über die Hälfte der Befragten blickt
zuversichtlich in die Zukunft. Dieser Optimismus wird in Europa nur
von den polnischen Befragten getoppt. Rund 60 Prozent schätzen ihr
eigenes Wachstumspotenzial als groß ein.
Über die EOS Studie 2014 "Europäische Zahlungsgewohnheiten":
Im Auftrag der EOS Gruppe befragte das unabhängige
Marktforschungsinstitut TNS Infratest im Frühjahr 2014 2.600
Finanzexperten aus zwölf europäischen Ländern zu den dortigen
Zahlungsgewohnheiten. Jeweils 200 Entscheider aus dem Bereich
Forderungsmanagement in Belgien, Bulgarien, Griechenland,
Großbritannien, Frankreich, Polen, Rumänien, Russland, der Slowakei,
Spanien und Ungarn sowie 400 in Deutschland beantworteten nun schon
zum siebten Mal in Folge Fragen rund um die eigenen
Zahlungserfahrungen, die wirtschaftliche Entwicklung des Landes sowie
Forderungsmanagement. Weitere Ergebnisse der Studie gibt es im
Internet unter: www.eos-solutions.com/zahlungsgewohnheiten-2014
Die EOS Gruppe
Die EOS Gruppe ist einer der führenden internationalen Anbieter
von individuellen Finanzdienstleistungen. Den Schwerpunkt bildet das
Forderungsmanagement. Mit mehr als 9.000 Mitarbeitern bietet EOS
seinen rund 20.000 Kunden in über 25 Ländern der Welt mit mehr als 50
Tochterunternehmen finanzielle Sicherheit durch maßgeschneiderte
Services. In einem internationalen Netzwerk von Partnerunternehmen
verfügt die EOS Gruppe über Ressourcen in über 140 Ländern auf allen
Kontinenten. Hauptzielbranchen sind der Bankensektor, Versicherungen,
Energieversorger, der Telekommunikationsmarkt sowie IT-Unternehmen.
Weitere Informationen: www.eos-solutions.com
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