(ots) - UmweltschĂŒtzer, GetrĂ€nkewirtschaft und
Gewerkschaftler starten gemeinsame Aktion zur EinfĂŒhrung einer
Kennzeichnungsregelung von Einweg- und MehrweggetrÀnkeverpackungen
Mehrweg- und Einwegprodukte sind fĂŒr Verbraucher beim GetrĂ€nkekauf
kaum zu unterscheiden. Deshalb fordern die Gewerkschaft
Nahrung-Genuss-GaststÀtten (NGG), die Deutsche Umwelthilfe e.V. (DUH)
und mehrwegorientierte VerbÀnde der GetrÀnkewirtschaft mehr
Transparenz in Form einer Kennzeichnungspflicht fĂŒr Einweg- und
MehrweggetrÀnkeverpackungen. Verbraucher, HÀndler und Unternehmer
ruft das BĂŒndnis unter dem Motto "Mehr Durchblick, mehr Mehrweg" mit
einer deutschlandweiten Postkartenaktion auf, den Appell an die
zustÀndige Bundesumweltministerin Barbara Hendricks zu richten.
"Nur wer Mehrwegverpackungen erkennt, kann sich auch bewusst fĂŒr
eine ökologische GetrÀnkeverpackung entscheiden. Deshalb ist die
eindeutige Kennzeichnung Grundvoraussetzung fĂŒr einen
umweltfreundlichen GetrÀnkekauf und den schonenden Umgang mit
Ressourcen. Wir brauchen eine klare Kennzeichnung von Einweg
beziehungsweise Mehrweg sowie die Angabe der Pfandhöhe auf der
GetrÀnkeverpackung, damit die TÀuschung des Verbrauchers von Teilen
der Einwegindustrie ein Ende hat", erklÀrt der
DUH-BundesgeschĂ€ftsfĂŒhrer JĂŒrgen Resch.
Die Verpackungsverordnung schreibt vor, dass 80 Prozent der
GetrÀnke in ökologisch vorteilhaften GetrÀnkeverpackungen und
Mehrwegflaschen abgefĂŒllt werden mĂŒssen. TatsĂ€chlich liegt die
derzeit erreichte Quote in Deutschland jedoch nur bei rund vierzig
Prozent, davon hauptsÀchlich Mehrwegflaschen. "Um den Trend zu Einweg
zu stoppen und Mehrweg zu stĂ€rken, mĂŒssen die Verpackungen endlich so
gekennzeichnet werden, dass der KĂ€ufer sie auf den ersten Blick
unterscheiden kann. Die Politik muss diese Kennzeichnung vorschreiben
- freiwillige Vereinbarungen funktionieren nicht", sagt der
stellvertretende NGG-Vorsitzende Claus-Harald GĂŒster. "Das wĂ€re ein
klares Signal von Bundesministerin Hendricks fĂŒr den Schutz des
deutschen Mehrwegsystems und fĂŒr den Erhalt von 150.000
ArbeitsplÀtzen in der GetrÀnkewirtschaft."
"Mehr als zehn Jahre nach der EinfĂŒhrung des Einwegpfandes weiĂ
noch immer ein GroĂteil der Verbraucher nicht, dass es neben
Mehrwegpfandflaschen auch Einwegpfandflaschen gibt", sagt der
geschĂ€ftsfĂŒhrende Vorstand des Bundesverbandes des Deutschen
GetrĂ€nkefachgroĂhandels e.V. (GFGH) GĂŒnther Guder. "Die derzeitigen
Kennzeichnungen von Einwegflaschen reichen von versteckt und schlecht
lesbar ĂŒber gezielt zweideutig formuliert bis hin zur
Gesetzwidrigkeit." Laut Guder entsteht so der Eindruck, dass die
Einwegindustrie die Unterscheidungsmerkmale zwischen Einweg- und
MehrweggetrÀnkeverpackungen gezielt zu verwischen sucht, um auf diese
Weise vom umweltfreundlichen Image wiederbefĂŒllbarer Flaschen zu
profitieren.
"Wie soll eine glaubwĂŒrdige Mehrwegschutzpolitik Fahrt aufnehmen,
wenn nicht einmal die Kennzeichnung von Einweg und Mehrweg gelingt,
die von drei Bundesumweltministern und der letzten
Regierungskoalition im Koalitionsvertrag versprochen wurde? fragt der
GeschĂ€ftsfĂŒhrer des Verbandes Private Brauereien Deutschland e.V.,
Roland Demleitner und betont: "Jetzt ist es an Frau Hendricks, die
VersÀumnisse ihrer AmtsvorgÀnger endlich nachzuholen.
Der GeschĂ€ftsfĂŒhrer der Stiftung Initiative Mehrweg und ehemalige
StaatssekretÀr, Clemens Stroetmann, erklÀrt: "Der derzeit im
Bundesrat vorliegende Entwurf einer Kennzeichnungsverordnung hat in
seiner jetzigen Form kaum Aussichten auf eine Zustimmung der
BundeslÀnder, weil sie unter anderem den einwegorientierten
Discountern die Gesamtauszeichnung ganzer Ladenbereiche gestattet.
Die Mehrheit des Bundesrates erwartet zu Recht eine Kennzeichnung von
Einweg und Mehrweg auf dem Produkt", so Stroetmann. "Ist dies
kurzfristig nicht möglich, mĂŒsse die Kennzeichnung jedenfalls in
unmittelbarer NĂ€he zum Produkt vorgeschrieben werden."
In die gleiche Kerbe schlug Sepp Gail, Vorsitzender des Verbandes
des Deutschen GetrÀnke-Einzelhandels: "Eine Kennzeichnung am
Verkaufsort kann nur dann ein erster Schritt sein, wenn die
Auszeichnungen ganzer Ladenbereiche ausgeschlossen sind und in einem
zweiten Schritt die Kennzeichnung auf dem Produkt folgt."
Das Postkartenmotiv und Pressefotos von der Aktion "Mehr
Durchblick, mehr Mehrweg" finden Sie unter
http://l.duh.de/p040814#download.
Pressekontakt:
JĂŒrgen Resch, BundesgeschĂ€ftsfĂŒhrer Deutsche Umwelthilfe e.V.
Mobil: 0171 3649170, E-Mail: resch(at)duh.de
Claus-Harald GĂŒster, Stellv. Vorsitzender der Gewerkschaft
Nahrung-Genuss-GaststÀtten
Kontakt: Jonas Bohl, Tel.: 040 380 13 106, E-Mail: hv.presse(at)ngg.net
Clemens Stroetmann, StaatssekretĂ€r a.D., GeschĂ€ftsfĂŒhrer Stiftung
Initiative Mehrweg
Tel.: 030 330083850, E-Mail: info(at)stiftung-mehrweg.de
GĂŒnther Guder, GeschĂ€ftsfĂŒhrender Vorstand des Bundesverbandes des
Deutschen GetrĂ€nkefachgroĂhandels e.V.
Mobil: 0172 2424950, E-Mail: guder(at)bv-gfgh.de
Roland Demleitner, GeschĂ€ftsfĂŒhrer des Verbandes Private Brauereien
Deutschland e.V.
Tel.: 06431 52048, Mobil: 0171 5311444, E-Mail:
info(at)private-brauereien-deutschland.de
Sepp Gail, Vorsitzender des Verbandes des Deutschen
GetrÀnke-Einzelhandels
Tel.: 089 99884474, E-Mail: getraenkeverband(at)aol.com
Daniel Hufeisen, Pressesprecher Deutsche Umwelthilfe e.V.
Tel.: 030 2400867-22, Mobil: 0151 55017009, E-Mail: hufeisen(at)duh.de