(ots) - Für 14 Prozent der Erwerbstätigen in Deutschland
gehört Schichtarbeit zum Alltag. Nach Angaben des Statistischen
Bundesamts sind sie ständig in Wechselschichten tätig - am Tag,
abends, nachts. Nacht- und Schichtarbeit sind gerade auf längere
Sicht eine große Belastung für die Gesundheit. Der Mensch ist
tagaktiv. Die meisten biologischen und psychischen Vorgänge im Körper
verlaufen nach einem natürlichen Rhythmus. Nachtschichtarbeiter
müssen sich dem unnatürlichen Rhythmus anpassen. "Häufig auftretende
Beschwerden sind Schlafstörungen, Appetitlosigkeit, Magenbeschwerden,
innere Unruhe, Nervosität und vorzeitige Ermüdbarkeit", sagt Dr.
Wiete Schramm, Gesundheitsexpertin bei TÜV Rheinland. Für erholsamen
Schlaf am Tag sorgt ein ruhiges, abgedunkeltes und gut gelüftetes
Schlafzimmer. Außerdem empfiehlt sie, Ohrstöpsel zu nutzen sowie
durch Klingel oder Telefon verursachte Nebengeräusche möglichst
abzustellen.
Unterstützung durch Familie und Freunde
Fällt das Einschlafen schwer, helfen Entspannungsübungen wie
autogenes Training. Auch auf gesunde Ernährung sollten
Schichtarbeiter besonders achten: In der Nacht kann der Magen
fettiges Essen schwer verdauen. Besser eignen sich Joghurt, Rohkost
und Vollkornbrot sowie zwei bis drei Liter Flüssigkeit täglich.
Bewegung fördert zusätzlich den Stressabbau und die Fitness. Durch
die Arbeitszeiten ist es oftmals auch schwieriger, am Familienleben
teilzunehmen und Kontakte zu pflegen. "Beides ist für das körperliche
und seelische Wohlbefinden aber extrem wichtig", erklärt Schramm.
Wichtig ist es, gemeinsam die Mahlzeiten einnehmen und die Zeit mit
den Kindern gut nutzen, denn die Qualität der miteinander verbrachten
Zeit zählt. Auch Freizeitaktivitäten sollten Arbeiter in
Wechselschichten frühzeitig planen.
Schichtsystem arbeitnehmerfreundlich gestalten
Eine günstige Schichtplangestaltung mit beispielsweise nicht mehr
als drei aufeinanderfolgenden Nachtschichten, zwei freien Tagen nach
einer Nachtarbeitsphase, Freizeitblöcken am Wochenende und guter
Planbarkeit kann die gesundheitlichen und sozialen Belastungen
verringern. Auch ein regelmäßiger Gesundheitscheck beim Betriebsarzt
ist sinnvoll. Dr. Schramm: "Das Arbeitszeitgesetz berechtigt
Nachtarbeiter, sich vor Beginn der Beschäftigung und danach in
regelmäßigen Zeitabständen alle drei Jahre arbeitsmedizinisch
untersuchen zu lassen.
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