(ots) -
Die Berliner Mauer wurde nach 1989 abgebaut, ihre Einzelteile
gelangten als Erinnerungsstücke oder als Baumaterial in viele Teile
der Welt. Aber noch immer kann man originale Teile der Berliner Mauer
kaufen. In Teltow kann man sie sogar selbst bemalen.
Elmar Prost macht es sichtlich Spaß, den Besucher durch seinen
Mauerpark zu führen. "Das hier ist schließlich keine trennende Mauer,
sondern eine zum Durchwandern", sagt der 54-Jährige und geht durch
eine Lücke zwischen zwei bunt bemalten Mauerelementen hindurch. Bis
vor 25 Jahren teilten diese Mauerteile Ost- und Westberlin
voneinander. Lückenlos und ohne Möglichkeit, sie zu überwinden. Jetzt
stehen sie inmitten von Unkraut auf einer Industriebrache in Teltow
am Südrand von Berlin.
Elmar Prost ist Geschäftsführer einer Firma, die nach dem
Mauerfall Zementwerke in der Hauptstadt betrieb. Einem Mitarbeiter
kam die Idee, die nach dem Mauerfall nutzlos gewordenen Mauerteile zu
Schüttgutlagern zusammenzustellen, in denen feiner und grober Kies
sowie verschiedene Sandarten gelagert wurden. Eine geniale Idee -
schließlich war die Nationale Volksarmee und anschließend die
Bundeswehr froh, die Mauerelemente loszuwerden, ohne den teuren
Transport und das Zerkleinern bezahlen zu müssen.
Nach Ende der Firmenaktivitäten beschloss Prost, Malern die
Möglichkeit zu geben, auch ein Vierteljahrhundert nach dem Mauerfall
die 1,20 Meter breiten, 3,60 Meter hohen und über drei Tonnen
schweren Originalteile zu bemalen. Anmelden muss man sich auf der
deutschsprachigen Internetseite mauerteilebemalen.de. Sechs Monate
lang kann man dann für 500 Euro auf dem Firmengrundstück sein
Mauerteil bemalen und danach mitnehmen. Allerdings muss der Maler den
Transport zahlen. "Manchmal kommen Familien, malen gemeinsam und
stellen ihr Stück Mauer dann im Garten auf", sagt Prost.
Vier Teile spendete er dem Friedenspark der Stadt Uijeongbu im
geteilten Korea. Nahe der Grenze zu Nordkorea erinnert sie Besucher
nun still daran, dass eine friedliche Wiedervereinigung von Ländern
möglich ist.
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