(ots) - Die Situation der Binnenflüchtlinge im Norden des
Irak bleibt dramatisch. Davon berichten Helfer aus Deutschland, die
vor Ort die Hilfsmaßnahmen koordinieren. Vor allem die
Gesundheitsversorgung bei 45 Grad im Schatten stellt die humanitären
Helfer vor große Probleme. "Es zeigen sich insbesondere
Krankheitsbilder wie Hitzschlag und Austrocknung, bedingt durch die
Hitze und die beschwerliche Flucht. Durchfallerkrankungen und
Hautinfektionen deuten auf mangelnde Wasserversorgung hin", so Dr.
Joost Butenop, Gesundheitsexperte eines Teams von Malteser
International. Viele der neu entstandenen Lager seien noch ohne
Gesundheits- und Wasserversorgung. "Wir werden mit unseren Partnern
dringend benötigte Medikamente, Trinkwasser und Hygieneartikel
organisieren", sagt Butenop.
"Viele Familien, mit denen wir in Erbil und Sulaymaniah gesprochen
haben, sind traumatisiert", sagt Kathryn Taetzsch von World Vision.
"Die Menschen benötigen Nahrungsmittel, Trinkwasser und Unterkünfte."
Kinder, Frauen, ältere Menschen und Menschen mit Behinderung seien
besonders betroffen - hinzu kämen chronisch Kranke, die kein Geld
mehr haben, um ihre Medikamente nachzukaufen. Kathryn Taetzsch: "Ein
konstant anhaltender Flüchtlingsstrom muss in vielen Kommunen über
einen längeren Zeitraum hinweg versorgt werden. Dies ist eine
Mammutaufgabe, für die auch Hilfe aus Deutschland notwendig ist."
World Vision steht mit allen relevanten Partnern vor Ort in Kontakt,
um Hilfsmaßnahmen zu planen und insbesondere den genannten Gruppen zu
helfen.
Friedhelm Simon, Nothilfekoordinator von "Help - Hilfe zur
Selbsthilfe", traf in einem Lager an der türkischen-irakischen Grenze
auf jesidische Flüchtlingsfamilien: "Das Lager existiert erst seit
einer Woche. Die Menschen, die ich getroffen habe, haben panische
Angst vor den Kämpfern des Islamischen Staates (IS). Da viele von
ihnen ein Handy besitzen, haben sie noch Kontakt mit
Familienangehörigen oder Freunden im Irak. Die Flüchtlinge
berichteten über einen Überfall von IS-Kämpfern auf ein Dorf am
Freitag. Dabei sollen etwa 300 Männer getötet worden sein. Alle
Frauen und Kinder wurden von den IS-Kämpfern entführt", so Friedhelm
Simon. "Keiner will je wieder zurück in den Irak."
Neben Malteser International, World Vision und Help sind noch
weitere Mitgliedsorganisationen von Aktion Deutschland Hilft im
Nordirak im Einsatz, um die Menschen mit Nahrungsmitteln,
Trinkwasser, Materialien für Unterkünfte oder medizinischer Hilfe zu
unterstützen - unter anderem action medeor, der
Arbeiter-Samariter-Bund, Islamic Relief und Handicap International.
AN DIE REDAKTIONEN: Gerne vermitteln wir Ihnen Interviews mit
deutschsprachigen Helfern unserer Mitgliedsorganisationen vor Ort.
Bitte sprechen Sie uns zudem an, wenn Sie Bildmaterial benötigen.
Als Bündnis deutscher Hilfsorganisationen ruft Aktion Deutschland
Hilft zu Spenden für die Betroffenen im Nordirak auf:
Stichwort "Nordirak"
Spendenkonto 10 20 30, Bank für Sozialwirtschaft, BLZ 370 205 00
IBAN DE62 3702 0500 0000 1020 30, BIC: BFSWDE33XXX
Spendenhotline: 0900 55 102030
(gebührenfrei aus dem dt. Festnetz,. Mobilfunk abweichend) oder
Online: www.aktion-deutschland-hilft.de
Charity SMS: SMS mit ADH10 an die 8 11 90 senden
(10 EUR zzgl. üblicher SMS-Gebühr, davon gehen direkt an Aktion
Deutschland Hilft 9,83 EUR)
Kurzprofil Aktion Deutschland Hilft e.V.
Aktion Deutschland Hilft ist das 2001 gegründete Bündnis von
deutschen Hilfsorganisationen, die im Falle großer Katastrophen ihre
Kräfte bündeln, um schnelle und effektive Hilfe zu leisten. Die
beteiligten Organisationen führen ihre langjährige Erfahrung in der
humanitären Hilfe zusammen, um so die bisherige erfolgreiche Arbeit
weiter zu optimieren. Unter dem gemeinsamen Spendenkonto 10 20 30 bei
der Bank für Sozialwirtschaft Köln ruft das vom Deutschen
Zentralinstitut für soziale Fragen (DZI) geprüfte und dem Deutschen
Spendenrat angehörige Bündnis zu solidarischem Handeln und Helfen im
Katastrophenfall auf. www.aktion-deutschland-hilft.de
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