(ots) - Der "Civil Rights Act" hat die Rassentrennung in den
USA aufgehoben. 1964. So weit das Juristische. Die Realität ist, 50
Jahre später, auf den Straßen von Ferguson in Missouri zu
besichtigen. Dort hat ein weißer Polizist den 18-jährigen Schwarzen
Michael Brown erschossen, obwohl der nach allem, was bekannt ist,
unbewaffnet war. Daraufhin kam es zu Unruhen, und deshalb ruft der
Gouverneur nun nach der Nationalgarde. Es tut Not, in dieser Lage
Ursache und Wirkung auseinander zu halten, denn sonst könnte der
Eindruck entstehen, Ferguson müsse vor generell gefährlichen
Schwarzen geschützt werden. Auch wenn Plünderungen und
Molotowcocktails klare Rechtsbrüche sind:Generell scheint es eher
umgekehrt. Dies in einem Amerika, das sich zugute hält, seit sechs
Jahren einen schwarzen Präsidenten zu haben. Das reiche Amerika hat
einen Arme-Reiche-Konflikt, der in hohem Maße deckungsgleich ist mit
einem Schwarze-Weiße-Konflikt. Die US-Regierung komme ihrer
Verpflichtung nicht nach, "exzessive Gewalt, sexuellen Missbrauch und
systematische Diskriminierung durch die Polizei zu verhindern". So
steht es im Bericht einer UN-Kommission aus dem Jahr 2007. Die
"systematische Misshandlung von Afroamerikanern durch die
Ordnungsmacht in den USA" sei seit 2001 dramatisch angestiegen. 2001
ist kein Zufall, nach Nine Eleven wurde die Militarisierung der
Polizei forciert. Nach europäischem, insbesondere deutschem
Verständnis ist die strikte Trennung von Polizei und Militär dagegen
aus guten Gründen ein Muss. Wohl wahr: Der Polizisten-Beruf ist
gefährlich, nicht wenige Ordnungshüter lassen ihr Leben. Dennoch: Der
Fall Ferguson deutet eindeutig darauf hin, dass der Rassismus in der
US-Gesellschaft gefährlich tief sitzt.
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