(ots) - Der Wirtschaftsrat der CDU e.V. fordert anlässlich
der Vorstellung der Digitalen Agenda durch die zuständigen
Bundesminister konkrete Maßnahmen, damit Deutschland von den riesigen
Potenzialen der IT- und Internetbranche zukünftig stärker profitiert.
"Die Internet und IT-Branche wird global schätzungsweise pro Jahr bis
zu 20 Billionen US-Dollar - bei einem jährlichen
Welt-Bruttosozialprodukt von über 70 Billionen US-Dollar -
generieren. Dieses Potenzial sollte eine Industrienation wie
Deutschland nicht anderen überlassen. Während die Goldgräber-Stimmung
vor allem in den USA seit über zehn Jahren anhält, hat es die Branche
hierzulande weiterhin schwer. Die Digitale Agenda der Bundesregierung
setzt grundsätzlich richtige Themen, aber es mangelt es an konkreten
Folgerungen und verbindlichen Umsetzungs- und
Finanzierungsstrategien", erklärt der Präsident des Wirtschaftsrates,
Prof. Dr. Kurt J. Lauk.
"Wir müssen die Rahmenbedingungen für deutsche Startups so setzen,
dass neue Wettbewerber in unserem Land genauso kometenhaft aufsteigen
können wie Google, Microsoft und Co. Dafür sind die Bedingungen
gerade mal in Ansätzen vorhanden. Die Palette der notwendigen
Weichenstellungen reicht von erleichterter Zuwanderung für
IT-Spezialisten über Finanzierungsthemen bis hin zum
Breitbandausbau", mahnt Lauk.
Der Präsident des Wirtschaftsrates betont die Notwendigkeit eines
schnellen Internets: "Das im Koalitionsvertrag festgelegte Ziel der
Bundesregierung, bis 2018 alle Haushalte mit einer
Internetgeschwindigkeit von 50 Mbit/s zu versorgen, ist im
internationalen Maßstab nicht sonderlich ambitioniert und muss sicher
in den nächsten Jahren nachgebessert werden. Andere Länder sind
wesentlich ehrgeiziger in ihrer Digitalen Agenda: in den Niederlanden
wurde eine flächendeckende Versorgung von 100 Mbit/s schon 2013 zu 95
Prozent erreicht, Dänemark möchte diesen Zustand bis 2020 erreichen.
In der Schweiz werden schon jetzt 80 Prozent aller Haushalte mit
einer Geschwindigkeit von mehr als 50 Mbit/s versorgt."
Ein zukunftsgerichteter Breitbandausbau sei die Voraussetzung für
einen dauerhaft wettbewerbsfähigen Wirtschaftsstandort und für ein
funktionierendes eGovernment. Dieser Schlüsselbegriff finde sich in
der Digitalen Agenda auf mehr als 30 Seiten nur einmal.
Motivation und Unternehmergeist dürfen in Deutschland nicht an
ungünstigen Rahmenbedingungen scheitern. Gemeinsam mit der IT- und
Internetbranche hat die Bundesfachkommission Internet und Digitale
Wirtschaft des Wirtschaftsrates 20 Kernforderungen erarbeitet, die
Wettbewerbsfähigkeit, Entwicklung neuer Geschäftsmodelle und
Unternehmensgründungen erleichtern. Im Fokus stehen Finanzierung und
Förderung, Bildung und Forschung, Bürokratie und Vertragswesen, die
Allgemeine und gründerspezifische Infrastruktur, Zuwanderung sowie
Arbeits- und Sozialrecht.
Mit seinem Positionspapier unterstützt der Wirtschaftsrat die
Forderungen der IT- und Internetbranche nach besseren
Geschäftsbedingungen. "Auf den neuen Zukunftsfeldern der IT- und
Internetwirtschaft sind die großen Kuchenstücke noch längst nicht
aufgeteilt: In Cloud Computing, Big Data, Social Media, Enterprise
Mobility und Cyber Security können sich deutsche Unternehmen genauso
positionieren wie vor 20 Jahren SAP, dem bisher erfolgreichsten
deutschen Hersteller auf dem neuen Markt der Software Anbieter", so
Lauk.
Link zum Positionspapier: http://ots.de/CnqfB
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