(ots) -
Das erste Halbjahr 2014 ist für die Chemie-, Pharma- und
Lackunternehmen in Baden-Württemberg positiv verlaufen: Die
drittgrößte Industriebranche wuchs um 2,7 Prozent bei den Umsätzen
(9,6 Mrd. Euro). Nach Angaben des Statistischen Landesamtes war auch
die Arbeitsplatzbilanz seit Januar positiv: 1,1 Prozent mehr Menschen
arbeiteten in der Branche. Für das Gesamtjahr rechnet die Chemie mit
einem Umsatzplus von etwa zwei Prozent, teilten die Chemie-Verbände
Baden-Württemberg am Dienstag mit. Das zweite Halbjahr 2014 dürfte
für die Branche schwieriger werden, so die Prognose.
Inlandsumsätze deutlich positiv
Besonders das Inlandsgeschäft trug in den ersten sechs Monaten
2014 zum Wachstum bei. Die Umsätze stiegen hier für die Gesamtbranche
um 4,1 Prozent auf 3,8 Milliarden Euro, im Ausland lediglich um 1,8
Prozent auf 5,8 Milliarden Euro.
Lackbranche holt auf
Für die Teilbranchen Pharma sowie Farben und Lacke verlief das
erste Halbjahr ebenfalls gut. Dabei wuchsen die Umsätze der
Arzneimittelhersteller um 2,1 Prozent auf 4,3 Millarden Euro.
Die Farben- und Lackindustrie konnte um 8,4 Prozent auf 1,2
Milliarden Euro zulegen. Dies ist auf einen besonders milden Winter
und Aufholeffekte gegenüber dem schlechten ersten Halbjahr 2013 für
diese Teilbranche zurückzuführen.
Langfristig gesunde Struktur - positive Prognose bis 2030
Für die Chemie-Verbände Baden-Württemberg ist diese Entwicklung
Zeichen der gesunden Struktur der Branche. Thomas Mayer,
Hauptgeschäftsführer der Verbände, sagte dazu: "Wir sehen auch in der
langfristigen Entwicklung hin zu mehr Spezialchemie bessere Chancen
für den Standort Baden-Württemberg. Die jüngste Prognos-Studie zur
Chemie zeigt, dass unser Bundesland zu den Top 3-Regionen in
Deutschland gehört". Die Chemie als wichtige Zukunftsbranche in
Baden-Württemberg müsse daran arbeiten, dass die Rahmenbedingungen
für die Unternehmen stimmen. Für Mayer gehören dazu speziell die
Bereiche Energie und Arbeitskosten: "Unsere Entwicklungschancen
lassen sich nur mit einer Rückkehr zu produktivitätsorientierten
Lohnpolitik realisieren".
Nein zum IEKK und Bildungsurlaubsgesetz
Die chemische Industrie im Land lehne daher das jüngst
beschlossene Integrierte Energie- und Klimaschutz-Konzept ab. "Die
fixen Reduktionsziele für den Energieverbrauch sind eine
Wachstumsbremse - und für den globalen Klimaschutz untauglich", so
Mayer. Das jetzt als Entwurf vorgelegte Bildungsurlaubsgesetz für
Baden-Württemberg sehen die Arbeitgeber im Land als Kostentreiber
ohne Nutzen an: Es müsse vielmehr daran gearbeitet werden, dass mit
passgenauen Maßnahmen mehr Menschen Arbeit bekämen: "Wir wollen durch
die gezielte Förderung benachteiligter Menschen Perspektiven
schaffen", so Mayer.
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Andreas C. A. Fehler
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