(ots) -
- ETF-Anbieter stellen von synthetischen auf replizierende ETFs um
- Steuerliche Vorteile für Anleger bei synthetischen ETFs
Der Markt für börsengehandelte Indexfonds (ETFs) ist im ersten
Halbjahr 2014 kräftig gewachsen, die Zuflüsse in passiv gemanagte
Fonds nehmen stetig zu. Gleichzeitig gibt es beim Angebot von
Indexfonds derzeit einige Veränderungen, über deren Auswirkungen
viele Anleger nur unzureichend informiert sind. So sind einige
Anbieter von Indexfonds dazu übergegangen, ihr Angebot von
synthetischen ETFs auf physisch replizierende ETFs umzustellen.
Bei synthetischen ETFs wird ein Index künstlich über Derivate
abgebildet, bei physisch replizierenden Indexfonds werden Wertpapiere
hingegen entsprechend der Gewichtung des Index gekauft. Mit db
x-trackers, der ETF-Einheit der Deutschen Bank, hat beispielsweise
ein großer Anbieter von Indexfonds seine ETF-Palette umgestellt. Auch
der Anbieter Lyxor stellte einige seiner Produkte um.
Die Experten der quirin bank bewerten den Trend - weg von
synthetischen hin zu physisch replizierenden ETFs - jedoch kritisch.
Laut Portfoliomanager Kai Hattwich basiert die Nachfrage nach
physischen ETFs auf einem Missverständnis: "Direkt replizierende ETFs
erscheinen vielen Privatanlegern als intuitiv verständlich, das
Misstrauen der Deutschen gegen einen Einsatz von Derivaten dagegen
ist groß. Genau genommen sind Swaps - die Derivate in synthetischen
ETFs - nichts anderes als Tauschgeschäfte zwischen Fonds und Bank. Es
handelt sich um einfache Derivate und nicht um komplexe,
unübersichtliche Konstruktionen."
Für viele Privatanleger wirkt sich die Umstellung von einem
synthetischen auf einen voll replizierenden ETF jedoch steuerlich
nachteilig aus. Bisher hatten sie bei vielen ETFs den Vorteil, dass
Dividenden durch den Swap im Fonds nicht als Dividenden anfielen,
sondern als Kursgewinne. Diese Kursgewinne werden steuerlich anders
behandelt als die Dividenden. Viele Privatanleger nutzten dadurch
einen Steuerstundungseffekt, solange sie den Fonds hielten. Bei einer
Haltedauer über mehrere Jahre konnte so gegenüber einem direkt
replizierenden ETF ein Vorteil in Form einer höheren Rendite erzielt
werden. Dieser Vorteil werde durch eine automatische Umstellung von
synthetischen auf physisch replizierende ETFs zukünftig wegfallen, so
Hattwich.
Der Portfoliomanager betont: "Sowohl zur Abbildung breiter Indizes
als auch zur Abbildung von Rohstoffmärkten sind diese Produkte
weiterhin für viele Anleger interessant und sollten daher nicht
pauschal ausgeschlossen werden." Nach Ansicht von Hattwich sollten
Anleger die steuerrechtlichen Aspekte mit ihrem Steuerberater klären
und Anlagedauer und Eignung konkreter Instrumente mit ihrem Berater
erörtern.
Ãœber die quirin bank:
Als erste Honorarberaterbank Deutschlands betreibt die quirin bank
AG Bank- und Finanzgeschäfte in zwei Geschäftsfeldern: Anlagegeschäft
für Privatkunden (Honorarberatung) sowie Beratung bei
Finanzierungsmaßnahmen auf Eigenkapitalbasis für mittelständische
Unternehmen (Unternehmerbank). Das Finanzinstitut ist 1998 gegründet
worden, hat seinen Hauptsitz in Berlin und betreut gegenwärtig 9.000
Kunden mit einem Anlagevolumen von rund 2,7 Milliarden Euro. In der
Honorarberatung bietet die quirin bank Anlegern ein neues
Betreuungskonzept, das auf kompletter Kostentransparenz und
Rückvergütung aller offenen und versteckten Provisionen beruht.
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