(ots) - Der Vorsitzende der CDU/CSU-Bundestagsfraktion,
Volker Kauder, besucht derzeit gemeinsam mit dem Stellvertretenden
Vorsitzenden der CDU/CSU-Bundestagsfraktion, Andreas Schockenhoff,
den Nordirak. Zum Auftakt seines Besuchs in Erbil erklärt Kauder:
"Den rund eine Million Flüchtlingen im Nordirak muss wirksam und
schnell geholfen werden. Das Schicksal der Menschen hat mich bei
meinem Besuch in Erbil tief erschüttert. Die Christen, mit denen ich
gemeinsam mit meinem Kollegen Andreas Schockenhoff am
Sonntagvormittag gesprochen habe, sehen nach ihrer Flucht vor dem
Terror der IS oft keine Perspektive. Sie haben alles verloren. Sehr
viele meinen, sie hätten keine Chance auf Rückkehr in ihre Heimat.
Andere wollen aber trotz allem zurück ihre in angestammten Orte. Es
nötigt allerhöchsten Respekt ab, wie die Kurden den Flüchtlingen
helfen. Beeindruckend ist für mich die Solidarität der Christen
untereinander.
Die Hilfe muss sich in den kommenden Monaten zunächst darauf
konzentrieren, den Flüchtlingen das Überleben im Winter zu sichern.
Von Seiten unserer Gesprächspartner von den christlichen Kirchen
wurde besonders Unterstützung für die Errichtung von festen
Unterkünften angesprochen. Hier sollte sich auch Deutschland in den
kommenden Monaten verstärkt engagieren. Auf mittlere Sicht muss
versucht werden, den Flüchtlingen in Kurdistan zu helfen, eine neue
Grundlage für ihr Leben zu finden.
Klar ist, dass Deutschland seinen Beitrag leisten muss, damit sich
die kurdischen Streitkräfte gegen den IS-Terror zur Wehr setzen
können. Der Aspekt der humanitären Hilfe für die Notleidenden darf
aber nie in den Hintergrund treten. Militärische und humanitäre Hilfe
sind zwei Seiten derselben Medaille. Wir werden in den kommenden
Wochen auch darauf achten müssen, dass die Hilfe bei den Betroffenen
ankommt. Das scheint noch nicht vollständig gewährleistet."
Hintergrund:
Kauder und Schockenhoff hatten in der St. Josefs Kathedrale in
Ankawa, einem Vorort Erbils, zunächst an einem Gottesdienst
teilgenommen. Es schlossen sich ausführliche Gespräche mit den
Flüchtlingen an, die auf dem Kirchengelände und in anderen Gebäuden
in der Nähe Zuflucht gefunden haben. Die Delegation wurde von
chaldäische Erzbischof Bashar M. Warda begleitet.
Im Laufe des Tages wollten Kauder und Schockenhoff auch eine
Schule besuchen, wo viele Jesiden untergebracht sind. Diese
Religionsgruppe hatte unter dem Terror der IS besonders zu leiden.
Die CDU/CSU-Bundestagsfraktion setzt mit vielen Aktivitäten seit
Jahren für das Recht auf Religionsfreiheit ein. Dabei verfolgt sie
seit Jahren mit großer Sorge und Anteilnahme auch die Lage der
Christen im Irak. Bischöfe waren mehrfach zu Gast in der Fraktion.
Schon im Dezember 2010 sagte der Bischof der
Chaldäisch-Katholischen Kirche von Bagdad, Shlemon Warduni, auf einer
Pressekonferenz der Fraktion zur Lage der Christen im Irak: "Wenn mir
jemand sagt, er glaube nicht an die Hölle, dann antworte ich ihm:
'Kommen Sie doch mal in den Irak für eine Woche, da werden sie sehen,
ob es die Hölle gibt oder nicht." Am 15. und 16. September wird die
Fraktion erneut einen Kongress zu dem Thema veranstalten.
Bei seinem Aufenthalt werden sich Kauder und Schockenhoff auch mit
kurdischen Politikern treffen.
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