(ots) - EU-Kommission: Qualität deutscher Gewässer
besorgniserregend
Brüssel drängt Deutschland zur Eile bei Maßnahmen gegen zu hohe
Nitratwerte - First läuft ab
Osnabrück. Die EU-Kommission drängt Deutschland angesichts des
laufenden Vertragsverletzungsverfahrens endlich wirkungsvolle
Maßnahmen gegen zu hohe Nitratwerte in Gewässern zu ergreifen. Im
Gespräch mit der "Neuen Osnabrücker Zeitung" (Montag) sagte
EU-Umweltkommissar Janez Potocnik: "Die Umsetzung der
Nitrat-Richtlinie in Deutschland ist für uns nicht zufriedenstellend.
Die Wasserqualität deutscher Gewässer ist insgesamt
besorgniserregend."
Anfang Juli hatte die Kommission die zweite Stufe des
Vertragsverletzungsverfahrens gegen Deutschland eingeleitet. Binnen
zwei Monaten muss die Bundesrepublik jetzt darlegen, wie sie die
Situation verbessern will, sonst droht eine Klage vor dem
Europäischen Gerichtshof. Ende August läuft diese Frist ab.
In der "Neuen Osnabrücker Zeitung" kritisiert Potocnik: "Trotz der
Verschlechterung der Gewässerqualität hat Deutschland entgegen den
Vorschriften der EU-Richtlinie keine ausreichenden Maßnahmen
ergriffen, um die Nitratbelastung einzudämmen oder zu stoppen." Er
verwies auf die Folgen: "Zu hohe Nitratgehalte im Wasser stellen eine
Bedrohung für die Gesundheit". Besonders Schwangere und Babies seien
gefährdet. Auch die wirtschaftlichen Folgen seien erheblich, da die
Reinigung von Trinkwasser kostspielig sei. Haupteintragsquelle ist
aus Sicht der EU die Landwirtschaft. Die Nitrat-Richtlinie sieht als
Sofortmaßnahmen gegen überhöhte Werte im Wasser unter anderem
Beschränkungen beim Düngen vor.
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