(ots) - PwC-Studie: Einkaufsabteilungen
übernehmen zunehmend strategische Aufgaben / Drei von vier
Einkaufsmanagern sind in Innovationsprozess eingebunden /
Digitalisierung und 3D-Druck verändern Beschaffung
Einkaufsmanager nehmen in Industrieunternehmen verstärkt Einfluss
auf strategische Entscheidungen. Insbesondere in die
Produktentwicklung und das Risikomanagement ist das Beschaffungswesen
deutlich häufiger involviert als vor fünf Jahren, wie aus einer
Studie der Wirtschaftsprüfungs- und Beratungsgesellschaft PwC hervor
geht. Zudem ist die Mehrheit der 110 befragten leitenden
Einkaufsmanager der Ansicht, dass der Anteil strategischer Aufgaben
weiter steigen wird - lediglich fünf Prozent erwarten einen Rückgang.
"Die Einkaufsabteilungen entwickeln sich zunehmend zu
strategischen Partnern. In vielen Unternehmen sind Einkaufsmanager
von Beginn an in wesentliche Entscheidungsprozesse eingebunden. Sie
bestimmen mit, welche Produkte künftig produziert und vertrieben
werden sollen und wie diese am effizientesten auf den Markt gebracht
werden können", kommentiert Norbert F. Fischer, Partner bei PwC und
Experte für Einkauf die Studienergebnisse.
Erwartungsgemäß schätzen die Einkaufsmanager ihre
Entscheidungskompetenzen in beschaffungsnahen Bereichen am höchsten
ein: Auf die Produktion haben 79 Prozent der Befragten nach eigener
Einschätzung einen großen oder sogar sehr großen Einfluss, in der
Qualitätssicherung trifft dies nach Ansicht von 86 Prozent der
Befragten zu. Doch sehen sich viele Einkaufsmanager auch an
Entscheidungsprozessen stark beteiligt, die noch vor wenigen Jahren
selten zu ihrem Aufgabenbereich gezählt wurden. Dies gilt
beispielsweise für das Risikomanagement (81 Prozent der Befragten)
oder auch für Entscheidungen über Produktinnovationen (75 Prozent).
Digitalisierung verändert Einkaufsprozesse
Die steigende strategische Bedeutung des Einkaufs ist nach Ansicht
der Befragten auch eine Konsequenz der Digitalisierung. So sind gut
vier von fünf Einkaufsmanagern der Ansicht, dass die umfassende
Datenerhebung und -analyse ("Big Data") die Bereiche Einkauf,
Entwicklung und Produktion noch weiter zusammenwachsen lassen. Hinzu
schaffen Technologien wie der 3D-Druck neue Produktionsmöglichkeiten,
die den Einkauf nach Ansicht von 70 Prozent der Befragten flexibler
machen werden. Bereits heute wird der "Ausdruck" kurzfristig
benötigter Komponenten in knapp 60 Prozent der Unternehmen
eingesetzt, bei 16 Prozent sogar in der Serienfertigung.
"Die 'Industrie 4.0' zieht den 'Einkauf 4.0' nach sich. Da
Produktionsentscheidungen immer schneller an die aktuelle Nachfrage
angepasst werden, muss der Einkauf kurzfristig reagieren - der
3-D-Druck dürfte hier mittelfristig neue Möglichkeiten eröffnen.
Sicher ist, dass Zulieferer künftig noch enger in die
Beschaffungssysteme eingebunden werden. Im Idealfall lassen sich
Warenbestände automatisiert und in Echtzeit abfragen und anfordern",
erläutert Fischer.
Aktuell setzt gut jedes dritte Unternehmen (37 Prozent)
E-Business-Tools ein, um die Beschaffung schneller und flexibler zu
gestalten, weitere 45 Prozent planen die Einführung eines derartigen
Systems. Bislang wird der Bestellprozess allerdings überwiegend
manuell gesteuert. In den meisten Unternehmen (41 Prozent) dominiert
die Bestellung via E-Mail, fast jede vierte Einkaufsabteilung (23
Prozent) ordert per Telefon bzw. Fax und immerhin jedes fünfte
Unternehmen kauft direkt vom Lieferanten vor Ort.
Zunehmende Komplexität stellt höhere Anforderungen
Das breitere Aufgabenspektrum der Einkaufsabteilungen fordert aber
nicht nur Beschaffungsprozesse und -strukturen heraus, sondern auch
die Einkaufsmanager selbst. Fast 90 Prozent der Befragten sind der
Ansicht, dass die fachlichen Anforderungen in den vergangenen fünf
Jahren zugenommen haben, jeder dritte sieht sogar einen deutlichen
Anstieg. Das Gehalt spiegelt diese Entwicklung nicht immer wider: Die
Hälfte der Manager verdient heute höchstens zehn Prozent mehr als vor
fünf Jahren, lediglich zwölf Prozent berichten über eine Steigerung
um mindestens ein Fünftel.
Für die Studie befragte PwC 110 Einkaufsleiter, von denen 90
Prozent seit mindestens fünf Jahren in dieser Position tätig sind.
Zwei Drittel der Befragten sind in Unternehmen mit mindestens 500
Mitarbeitern beschäftigt.
Ãœber PwC:
PwC bietet branchenspezifische Dienstleistungen in den Bereichen
Wirtschaftsprüfung, Steuer- und Unternehmensberatung. Dort schaffen
wir für unsere Mandanten den Mehrwert, den sie erwarten. Mehr als
184.000 Mitarbeiter in 157 Ländern entwickeln in unserem
internationalen Netzwerk mit ihren Ideen, ihrer Erfahrung und ihrer
Expertise neue Perspektiven und praxisnahe Lösungen. In Deutschland
erzielt die PricewaterhouseCoopers AG Wirtschaftsprüfungsgesellschaft
an 28 Standorten mit 9.300 Mitarbeitern eine Gesamtleistung von rund
1,55 Milliarden Euro. Die Bezeichnung PwC bezieht sich auf das
PwC-Netzwerk und/oder eine oder mehrere der rechtlich selbstständigen
Netzwerkgesellschaften. Weitere Details unter www.pwc.com/structure
Pressekontakt:
Stefanie Mattes
PwC Presseabteilung
Tel.: (069) 95 85 - 3358
E-Mail: stefanie.mattes(at)de.pwc.com
www.pwc.de