(ots) - Wohneigentum ist in Hessen bezahlbar - nicht nur für
Topverdiener. Zu diesem Ergebnis kommt eine aktuelle Postbank Studie.
In 23 von 27 Kreisen, von Kassel bis Kreis Bergstraße, finden auch
Haushalte mit geringerem Nettoeinkommen eine finanzierbare
70-Quadratmeter-Wohnung. Für Bezieher mittlerer Einkommen ist in 77
Prozent der Regionen eine Eigentumswohnung mit 110 Quadratmetern
finanzierbar. Auch bei den Wertsteigerungschancen kann sich Hessen
sehen lassen. Die Stadt Darmstadt zählt im Land zu den Regionen mit
besonders guten Bedingungen für werthaltige Immobilien.
Mittelgroße Stadtwohnungen in Kassel und Offenfach erschwinglich
Mit Kassel und Offenbach gibt es in zwei der fünf Großstädte
Hessens bezahlbare Wohnungen von 70 Quadratmeter Wohnfläche. Dort
beträgt die Finanzierungslast für Wohneigentum deutlich weniger als
40 Prozent des Haushaltsnettoeinkommens und liegt damit unterhalb der
von Experten empfohlenen Belastungsgrenze. Selbst Wiesbaden und
Darmstadt liegen nur knapp über dieser Grenze. "Wer in Kassel ein
wenig mehr Erspartes zur Verfügung hat, kann mit einem mittleren
Einkommen sogar eine finanzierbare 110-Quadratmeter-Eigentumswohnung
finden", sagt Georg Hoogendijk, Geschäftsführer der Postbank
Immobilien GmbH. Nur in Frankfurt muss man für Durchschnittsverdiener
und Haushalte mit mittleren Einkommen von einem schwierigen
Immobilienmarkt sprechen. "Vergleicht man die Situation mit Hotspots
wie München, ist die Lage allerdings längst nicht so überhitzt", so
Hoogendijk.
Darmstadt mit besseren Zukunftswerten für Immobilien als Frankfurt
Neben den Finanzierungskosten spielt die Aussicht auf
Wertsteigerung eine zentrale Rolle beim Immobilienkauf. Auch hier
überzeugen viele Regionen Hessens. Außerhalb Frankfurts bietet
beispielsweise der Main-Taunus-Kreis exzellente
Wertsteigerungsaussichten, genauso der Hochtaunuskreis. Die Topregion
in Sachen Werthaltigkeit für Immobilien ist die Stadt Darmstadt. In
Summe aller untersuchten Zukunftsfaktoren zu Arbeitsmarkt, Wettbewerb
und Innovation sowie Wohlstand und sozialer Lage sticht die
Technologiestadt hervor. Im bundesweiten Ranking aller 402 Kreise
landet Darmstadt sogar auf Platz elf und bietet damit ähnlich gute
Aussichten für werthaltigen Wohnraum wie Stuttgart und der Kreis
Starnberg in Bayern. "Die Wohnkaufkraft in Darmstadt, sprich die
Immobilienpreise im Verhältnis zum regionalen Einkommensniveau, ist
vergleichbar mit Frankfurt. Aufgrund der exzellenten
Zukunftsfaktoren, die Immobilie später mit Gewinn zu verkaufen, kann
sich der Schritt zum Eigenheim dennoch rechnen", sagt Georg
Hoogendijk.
Immobilien-Top-Ten in Hessen:
Regionen mit dem besten Wertsteigerungspotenzial
1. Darmstadt
2. Frankfurt am Main
3. Main-Taunus-Kreis
4. Hochtaunuskreis
5. Groß-Gerau
6. Landkreis Offenbach
7. Fulda
8. Wiesbaden
9. Gießen
10. Main-Kinzig-Kreis
Werra-Meißner-Kreis mit der größten Wohnkaufkraft
Wer statt an die Wohnung an ein Haus denkt, wird ebenfalls fündig.
Für Haushalte mit einem geringeren Nettoeinkommen, ist in jedem
zweiten Land- oder Stadtkreis in Hessen der Erwerb eines
100-Quadratmeter-Einfamilienhauses finanzierbar. In einigen Regionen
sind auch größere Häuser erschwinglich. Dazu zählen
Werra-Meißner-Kreis, Hersfeld-Rotenburg, Schwalm-Eder-Kreis,
Waldeck-Frankenberg und Vogelsbergkreis. Im Werra-Meißner-Kreis
reicht die Wohnkaufkraft, um ein Haus mit einer Fläche von 190
Quadratmetern zu finanzieren. Ein Stadthaus von rund 130
Quadratmetern, zum Beispiel in Kassel und Gießen, sind für Bezieher
mittlerer Einkommen bezahlbar. Gute Bedingungen bietet zudem Fulda.
"Der Landkreis hat den Vorteil, dass Käufer mit durchschnittlichen
Einkommen bezahlbare Immobilien finden und gleichzeitig gute
Aussichten auf eine Wertsteigerung der Immobilie vorfinden",
erläutert Postbank-Experte Hoogendijk.
Hintergrundinformationen zur Postbank-Studie "Wohneigentum 2014"
Das Wirtschaftsforschungsinstitut Prognos hat für die Postbank die
Wohnkaufkraft in 402 deutschen Kreisen und kreisfreien Städten
ermittelt. Für verschiedene Einkommensgruppen und
Wohnungs-/Hausgrößen wurde untersucht, in welchen Regionen
Deutschlands Wohnraum zur Miete und zum Kauf bezahlbar ist. Bezahlbar
bedeutet, dass die Kaltmiete nicht mehr als 30 Prozent des
Haushaltsnettoeinkommens beträgt und beim Kauf die Finanzierungslast
maximal 40 Prozent des Haushaltsnettoeinkommens ausmacht. Die
Annahmen sind konservativ gerechnet. Laut Statistischem Bundesamt
liegt die Mietbelastungsquote in Deutschland durchschnittlich
zwischen 20 Prozent und 25 Prozent. Beim Kauf orientiert sich der
Wert für die Belastungsgrenze an dem, was Verbraucherzentralen
empfehlen.
In einem zweiten Teil der Postbank-Studie wurden die
Zukunftschancen aller 402 deutschen Kreise und kreisfreien Städte
ermittelt und in den Index Werthaltigkeit Immobilien 2025 übertragen.
Der Index besteht aus makro- und sozioökonomischen Indikatoren des
Prognos Zukunftsatlas 2013 sowie weiteren regional erhobenen
Kennzahlen, wie dem Wanderungssaldo der Leerstandsquote, der Zahl der
Transferleistungsempfänger und Verbraucherinsolvenzen sowie einer
Bevölkerungsprognose, einer Prognose zum Anteil der über 60-Jährigen
an der Bevölkerung sowie der Arbeitsplatzdichte.
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Postbank
Ralf Palm
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