(ots) - Dass die Nato ein Verteidigungsbündnis ist,
schien zuletzt fast vergessen. Nach dem Zusammenbruch des Warschauer
Pakts waren der westlichen Allianz der Gegner und das Feindbild
abhandengekommen. Die Politiker beeilten sich, die Friedensdividende
einzustreichen. In den meisten Nato-Staaten wurden die
Militärausgaben drastisch gekürzt. So sehr, dass so manche Armee
heute als kaum noch einsatzbereit gilt. Aber warum sollte sie auch
bereit sein - umgeben von Freunden? Die Lage hat sich geändert. Die
brutale russische Annexion der Krim, die militärische Drohkulisse
gegenüber der Ukraine und die Unterstützung für den blutigen Krieg
der pro-russischen Separatisten haben den Traum von einer
Partnerschaft mit Moskau schockgefrostet. Dass die Nato nun, solange
dies maßvoll geschieht, ihre militärische Präsenz in Ost-Europa
verstärken will, ist ein wichtiges Signal an die Verbündeten. Und
auch an Wladimir Putin. Niemand im Westen will zurück zur alten
Feindschaft. Aber es wäre fatal, wenn sich im Kreml der Eindruck
durchsetzte, wir wären wehr- oder gar willenlos.
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