(ots) - KOMMENTAR zu HADERTHAUER
Ausgabe vom 30.08.2014 Gutachten gehören zu den Reflexen in der
Politik. Gutachten sollen einem Recht geben. Oder einem
angeschlagenen Gegner vollends den K.o. verpassen. Die
Rechtsgutachten der bayerischen SPD sind also nichts anderes als
politische Reflexe. Nach Ansicht der Sozialdemokraten belegen die
juristischen Befunde, dass Staatskanzleichefin Christine Haderthauer
(CSU) weit länger als bislang eingestanden Mitgesellschafterin einer
widerliche Geschäfte betreibenden Modellbaufirma war. Doch tun die
Gutachten überhaupt noch was zur Sache - außer dass sie den Rücktritt
Haderthauers womöglich nochmals verzögern? Schließlich besteht der
Gegenreflex in der Politik in der Regel aus einem bockigen: Jetzt
erst recht nicht! Die Frage in diesem Fall ist einzig und allein, wie
lange Horst Seehofer noch zuschaut. Dazu hat der CSU-Chef ein viel zu
untrügliches Gespür und offenes Ohr dafür, was das Volk wahrnimmt und
für wie verwerflich die Leute die Geschäftemacherei der Haderthauers
halten. Es ist also nur noch eine Frage der Zeit. Man muss es sich
noch mal zu Gemüte führen: Eine Jung-Politikerin und ihr Mann, ein
staatlich besoldeter Arzt, lassen von Straftätern mit besonderen
handwerklichen Talenten, darunter ein seelisch kranker
Dreifachmörder, brillante Modellautos bauen. Diese Unikate werden von
einer privaten Firma, deren Chefs die Eheleute sind, zu sündhaft
teuren Preisen verkauft. Das Unternehmen macht hohe Gewinne, die
kreativen Schöpfer der Modelle werden billig abgespeist. Was für eine
Moral steckt dahinter? Keine christliche. Und keine, die jemanden für
politische Ämter befähigen. SPD-Gutachten hin oder her.
Pressekontakt:
Südwest Presse
Ulrike Sosalla
Telefon: 0731/156218