(ots) - Wladimir Putin läuft die Zeit davon: In wenigen
Wochen werden Kälte und Winter auf der Krim Einzug halten. Mangels
direkter Verbindung dürfte es dann einige Probleme geben, die
Menschen auf der aus der Ukraine widerrechtlich herausgerissenen
Halbinsel zu versorgen. Ein Szenario, das der starke Mann im Kreml
scheuen muss wie der Teufel das Weihwasser. Also werden jetzt um
Donezk und Lugansk kaum noch Versuche unternommen, die direkte
russische Beteiligung an den Kämpfen zu leugnen. Stattdessen stürzt
sich der Propaganda-Apparat mit aller Macht auf ein Gebilde namens
Novorossija - Neurussland. Von dem weiß niemand ganz genau, wo es
eigentlich liegt. Aber dass es je nach Ausprägung eine Landbrücke
zwischen Russland und der Krim herstellen könnte, weiß nicht nur
Wladimir Putin um so genauer. Und deshalb scheint er fest
entschlossen, den politisch und wirtschaftlich bereits immens hohen
Preis für seine kriegerische Expansionspolitik auch weiterhin zu
bezahlen: Er muss jetzt - aus seiner Sicht - das beenden, was er
angefangen hat. Und der Westen schaut zu, weil ihm nichts anderes
übrig bleibt. Eine militärische Antwort verbietet sich, und ob die
Sanktionspolitik den Preis eines Tages doch noch in sogar für Putin
ungemütliche Höhen treiben kann, steht in den Sternen. Die einzige
Lösung, die ein schnelles Ende der Kämpfe verspricht, ist ein
"Einfrieren" des Konflikts. Dafür müssten allerdings beide Seiten
Zugeständnisse machen: Kiew müsste einen Sonderstatus der Gebiete
imOsten anerkennen, und Moskau trotzdem die bisherigen Grenzen
akzeptieren. Auf mehr Einsicht braucht man bei Putin nicht zu hoffen.
Er ist längst ein Getriebener: einBrandstifter, der den Stuhl
angezündet hat, auf dem er sitzt.
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