(ots) - Derzeitiges Kältemittel in Busklimaanlagen 1430-mal
klimaschädlicher als CO2 - Hessische RhönEnergie Bus GmbH geht mit
gutem Beispiel voran und nimmt zwölf weitere Busse mit
umweltfreundlicher Klimatechnik in Betrieb - Verkehrsbetriebe zeigen
hohes Interesse am Umstieg auf CO2 - DUH sieht Hersteller in der
Pflicht
Die Deutsche Umwelthilfe e.V. (DUH) fordert einen raschen Umstieg
auf das umweltfreundliche Kältemittel Kohlendioxid (CO2) im
Busbereich. Dass dies möglich ist, zeigt die hessische RhönEnergie
Bus GmbH, die künftig zwölf weitere Busse mit CO2-Klimatechnik im
Stadtverkehr von Bad Hersfeld nutzen wird. Diese gesellen sich zu den
sechs CO2-klimatisierten Bussen, die das Unternehmen bereits vor zwei
Jahren für die Stadt Fulda beschafft hat. Als natürlicher Bestandteil
der Atemluft ist CO2 eine nachhaltige Alternative zum gängigen
Kältemittel R134a, welches im Vergleich 1430-mal stärker zur
Erderwärmung beiträgt.
"Wir begrüßen es sehr, dass es Busunternehmen wie die RhönEnergie
Bus GmbH gibt, die mit nachhaltiger Klimatechnik vorangehen. Andere
Verkehrsbetriebe sollten dem guten Beispiel aus Hessen folgen", sagt
DUH-Bundesgeschäftsführer Jürgen Resch. Doch nicht nur die
Verkehrsbetriebe sind gefordert - insbesondere die Bushersteller MAN
und EvoBus sieht Resch in der Pflicht: "Obwohl die CO2-Klimatechnik
bereits 2007 mit dem Deutschen Umweltpreis ausgezeichnet wurde, ist
es Verkehrsbetrieben nach wie vor nicht möglich, entsprechende
Anlagen bei den marktführenden Unternehmen ab Werk zu ordern."
Eine entsprechende Nachfrage ist jedenfalls vorhanden. Dies
belegen Umfragen der DUH unter Verkehrsbetrieben in Deutschland,
Österreich und der Schweiz aus dem Jahr 2011 und dem Frühjahr 2014:
Fast 50 Unternehmen würden gerne zukünftig die CO2-Klimatechnik
einsetzen. Zusammen verfügen diese über einen Fuhrpark von mehr als
3.200 klimatisierten Fahrzeugen. Zwar äußerten bei den Erhebungen
einige Verkehrsbetriebe noch Vorbehalte gegenüber der
CO2-Klimatechnik, doch der internationale Verkehrsexperte Axel
Friedrich ist sich sicher: "Wenn die Bushersteller endlich
engagierter an der Optimierung der Komponenten arbeiten und
entsprechende Anlagen ab Werk anbieten, werden die Vorteile der
CO2-Klimatisierung auch die letzten kritischen Stimmen überzeugen."
Für die CO2-Klimatechnik sprechen nicht nur der Umweltschutz,
sondern auch die niedrigen Wartungskosten und die Möglichkeit, die
Anlage in Verbindung mit einer Wärmepumpe im Winter zum effizienten
Heizen verwenden zu können. Wie die DUH-Umfragen und andere
Erhebungen zeigen, gibt es einen klaren Trend hin zu klimatisierten
Fahrzeugen: So werden Stadtbusse mittlerweile zu rund 70 Prozent mit
Klimaanlage ausgeliefert. In diesem Segment gilt die CO2-Klimatechnik
als erprobt und bereit für die Serienfertigung. "Wir sind sehr
zufrieden", bestätigt Thomas Lang, Geschäftsführer der RhönEnergie
Bus. "Die Busse fahren fehlerfrei - und gerade bei den Temperaturen
der letzten Wochen konnten wir unsere Klimaanlagen einem
Belastungstest unterziehen, den sie mit Bravour bestanden haben."
Hintergrund:
Da Fahrzeugklimaanlagen keine vollständig geschlossenen Systeme
sind, entweicht während der gesamten Lebensdauer permanent
Kältemittel. Aufgrund seiner Klimaschädlichkeit soll deshalb das
bisher überwiegend in Pkw und Bussen eingesetzte Kältemittel R134a
laut EU-Vorgaben sukzessive durch klimafreundlichere Stoffe ersetzt
werden. Die DUH setzt sich mit Förderung durch die Deutsche
Bundesstiftung Umwelt (DBU) für das natürliche Kältemittel CO2 als
Alternative ein. CO2 eignet sich hervorragend für mobile und
stationäre Anwendungen und ist im Gegensatz zur Chemikalie R1234yf
nicht brennbar.
Eine Zusammenfassung der Ergebnisse der DUH-Umfrage unter
Verkehrsbetrieben steht unter folgendem Link bereit:
http://www.duh.de/4840.html.
Pressekontakt:
Anne Stellberg, RhönEnergie Fulda GmbH, Öffentlichkeitsarbeit
Tel.: 0661 12-471, E-Mail: anne.stellberg(at)re-fd.de
Dorothee Saar, Leiterin Verkehr und Luftreinhaltung Deutsche
Umwelthilfe
Tel.: 030 2400867-72, E-Mail: saar(at)duh.de
Dr. Axel Friedrich, Internationaler Verkehrsberater
Mobil: 0152 29483857, E-Mail: axel.friedrich.berlin(at)gmail.com
Daniel Hufeisen, Pressesprecher Deutsche Umwelthilfe
Tel.: 030 2400867-22, Mobil: 0151 55017009, E-Mail: hufeisen(at)duh.de