(ots) -
Die Kundennachfrage für Produkte mit Fairtrade-Siegel steigt
stetig, gleichzeitig hat Fairtrade Bauern und Arbeitskräften immer
mehr zu bieten. Zu diesem Schluss kommt der aktuelle Jahresbericht
von Fairtrade International, der heute veröffentlicht wurde.
Das international führende Sozialsiegel verzeichnete erneut starke
Zuwächse, die Verkaufszahlen fair-gesiegelter Produkte kletterten
2013 weltweit auf 5,5 Milliarden Euro.
Unter den führenden Fairtrade-Produktgruppen stiegen die Verkäufe
2013 für Kaffee (8%), Zucker (22%), Bananen (12%) und Blumen (16%).
Die stärksten Marktzuwächse gab es in den USA, wo der Verkauf von
Fairtrade-Produkten seit der Einführung des Fairtrade-Siegels im Jahr
2012 die Einnahmen auf 300 Millionen Euro anwachsen ließ. Des
Weiteren stark im Kommen sind die neuen Süd-Süd-Märkte Indien und
Kenia, die sich zusammen mit Südafrika in die Gruppe von
Fairtrade-Produzentenländern mit rasanten Verkaufszuwächsen bei
Fairtrade-Produkten auf ihren eigenen Märkten einreihen.
Deutschland konnte seine Marktposition auf Platz zwei hinter dem
Fairtrade-Marktführer Großbritannien ausbauen mit Rekordabsätzen in
Höhe von 650 Millionen Euro und einem starken Jahreswachstum von 23
Prozent.
Gleichzeitig vermeldet Fairtrade International mehrere
weitreichende Maßnahmen, die die Chancen für die Menschen am anderen
Ende der Produktionskette noch weiter verbessern sollen - letztere
machen mittlerweile mehr als 1,4 Millionen Bauern und Arbeitskräfte
aus, die 1.210 Produzentenorganisationen in 74 Ländern angehören.
"Wir kombinieren die steigenden Markterfolge mit neuen Ansätzen,
um die Wirksamkeit von Fairtrade für Kleinbauern und Arbeitskräfte
noch zu verstärken. Im Laufe des vergangenen Jahres haben wir neue
Richtwerte für existenzsichernde Löhne eingeführt, von der lokalen
Bevölkerung getragene Pilotprojekte zur Prävention von Kinderarbeit
ins Leben gerufen, örtliche Gewerkschaften bei Verhandlungen mit
Arbeitgebern unterstützt - und das ist bisher nur die Hälfte von dem,
was wir uns in unserer ambitionierten neuen Strategie aus dem
vergangenen Jahr vorgenommen haben," berichtet Harriet Lamb,
Geschäftsführerin von Fairtrade International.
Fairtrade führte neue Programme ein, um Kleinbauernorganisationen
krisenresistenter zu machen. Der Fairtrade Access Fund vergab
Darlehen im Wert von insgesamt 7,5 Millionen Euro an 14
Produzentenorganisationen, von denen 60.000 Kleinbauern profitierten.
Fairtrade startete drei neue Projekte zur Anpassung an Auswirkungen
des Klimawandels in Lateinamerika und Ostafrika. Die Programme werden
gemeinsam mit Partnerorganisationen ergänzend zu Fairtrades
Kernaktivitäten im Bereich Standards, Zertifizierung und
Siegelvergabe durchgeführt.
Fairtrade hat darüber hinaus seinen Ansatz zu Lohnarbeitskräften
überarbeitet. Die neueste Version des Fairtrade-Standards für
lohnabhängig Beschäftigte sichert Arbeiterinnen und Arbeitern mehr
Selbstbestimmung in Entscheidungsprozessen, stärkere Unterstützung
bei der Wahrnehmung ihrer Vereinigungsfreiheit, mehr Flexibilität bei
der Verwendung der Fairtrade-Prämie und klarere Anforderungen zur
Annäherung an existenzsichernde Löhne.
Die Organisation hat in ein präziseres System für
Wirkungskontrollen investiert. Wirkungsstudien, die im Laufe des
Jahres durchgeführt wurden, belegten eine Reihe positiver Effekte.
Beispielsweise gaben in einer von der Corporation for Rural Business
Development (CODER) durchgeführten Studie über Bananen in Kolumbien
alle Lohnarbeiterinnen und Lohnarbeiter an, dass ihre Lebensqualität
höher sei, nachdem sich ihre Plantage Fairtrade angeschlossen hatte,
96 Prozent aller Kleinbauern bestätigten, dass sich ihre
wirtschaftliche Situation verbessert habe (durchschnittlich um 34
Prozent), seitdem sie sich an Fairtrade beteiligen. Die Studien
beleuchteten allerdings auch schwierige Bedingungen für
Gelegenheitsarbeitskräfte auf Farmen von Kleinbauern und den
dringenden Bedarf an mehr Marktzugängen für viele Produzenten.
Fairtrade unternimmt bereits Schritte zur Verbesserung in diesen
Bereichen.
"Bei Fairtrade geht es um Empowerment und langfristige
Entwicklungen: Kleinbauern und Arbeitskräfte bewältigen Schritt für
Schritt tief verwurzelte Probleme, um eine bessere Zukunft für sich,
ihre Familien und ihr soziales Umfeld zu schaffen," erklärt Marike de
Peña, Vorstandsvorsitzende von Fairtrade International und
Geschäftsführerin einer Bananenkooperative in der Dominikanischen
Republik. "Wir können und werden die Regeln des Weltmarkts ändern und
Produzenten dabei unterstützen, ihre Zukunft in die Hand zu nehmen."
Weitere Höhepunkte aus dem Jahresbericht von Fairtrade
International:
Die aufstrebenden Märkte Tschechien, Hongkong und Südkorea
verdoppelten jeweils ihre jährlichen Verkaufszahlen.
Auszahlungen der Fairtrade-Prämie, die Produzenten zusätzlich zum
Verkaufspreis erhalten, betrugen mehr als 86 Millionen Euro.
Kleinbauernorganisationen investierten 86 Prozent ihrer Prämiengelder
in Leistungen für ihre Betriebe und zur Stärkung ihrer Kooperativen.
Fairtrade konnte elf Unternehmen für seine neuen
Fairtrade-Programme gewinnen, mit Abnahmeversprechen über jährlich
steigende Mengen Fairtrade-Kakaos und -Baumwolle, die allein für
Kakaobauern 1,3 Millionen Euro zusätzlicher
Fairtrade-Prämieneinnahmen im Jahr 2014 generieren werden.
Das Produzentennetzwerk Fairtrade-Afrika übernahm die
Zuständigkeit für Dienstleistungen an Kleinbauern und Arbeitskräfte
in Afrika und dem Mittleren Osten.
Der Einzelhandel bietet mittlerweile 30.000 Fairtrade-Produkte in
125 Ländern an.
Der vollständige Fairtrade International Jahresbericht 2013-14
Strong Producer, Strong Future steht Ihnen in englischer Sprache zum
Download unter: www.fairtrade.net/annual-reports.html zur Verfügung.
Weitere Fragen beantwortet Ihnen gerne Reykia Fick, Media
Relations Manager Fairtrade International unter Telefon 0228 949 23
141 / 0172 541 6076 oder der Emailadresse press(at)fairtrade.net.
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Fairtrade International
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