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"Wir wissen, wo du bist. Wir wissen, wo du warst." Mit diesen
Worten charakterisierte Aufsichtsratschef Eric Schmidt schon vor vier
Jahren sein Unternehmen Google. Eine Allmachtsfantasie?
Offensichtlich nicht, denn Unternehmen wie Google, Facebook, Twitter,
YouTube oder Amazon haben sich mit ihren Netzdiensten das
gewinnträchtigste Handelsgut des digitalen Zeitalters gesichert:
unsere persönlichen Daten.
In der neuesten Ausgabe seiner ZDF-Philosophiesendung "Precht"
diskutiert Richard David Precht am Sonntag, 7. September 2014, 23.55
Uhr, mit Gabor Steingart, Journalist, Buchautor und Herausgeber des
Handelsblatts. In einem kritischen Artikel hat Steingart Autoren und
Medienschaffende in die Verantwortung genommen, weil sie ihre
Leistungen und ihre Kreativität, so Steingart, den Datenkonzernen
freiwillig und unentgeltlich auslieferten. Das ungeregelte Wirken der
Netzkonzerne erinnere ihn an die Zeit des Wilden Westens.
Sind wir mit unseren persönlichen Daten zu freigiebig? Lassen wir
uns nicht längst freiwillig taxieren, bespitzeln und manipulieren,
bis wir nicht nur zum ferngesteuerten Konsumenten, sondern zum
Produkt selbst degradiert sind?
Wer kann die Freiheitsrechte des Individuums, wie sie in der
Philosophie der griechischen Antike und der Aufklärung des 18.
Jahrhunderts definiert sind, gegen die globalen Datenkraken sichern?
Wer kann die digitalen Großmächte und ihre stillen Teilhaber in ihre
Schranken weisen? Müsste der Staat eine Grundversorgung an
Information und Kommunikation garantieren und bereitstellen? Oder
wäre das am Ende nicht noch besorgniserregender als sich von
marktbeherrschenden Unternehmen versorgen zu lassen? Und wie kann ein
einzelner Staat einen Weltkonzern reglementieren, der global und
nahezu unsichtbar agiert und offensichtlich keine Grenzen kennt? Die
neue "digitale Agenda" der Bundesregierung gebe darauf, so Precht,
keine befriedigenden Antworten.
Die nächste "Precht"-Ausgabe präsentiert das ZDF am Sonntag, 19.
Oktober 2014.
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