(ots) -
Grundsätzlich unterstützt eine Mehrheit von 54 Prozent aller
Befragten eine Verschärfung der ökonomischen Strafmaßnahmen gegen
Russland, auch wenn das wirtschaftliche Nachteile für uns mit sich
bringt (dagegen: 38 Prozent; Differenzen zu 100 Prozent hier und im
Folgenden jeweils "weiß nicht"). In dieser Frage sind sich die
Anhänger von CDU/CSU, SPD und Grünen mit Werten um jeweils 60 Prozent
einig, während die Anhänger der Linken und der AfD härtere Sanktionen
überwiegend ablehnen.
Sorge über Russlands außenpolitischen Kurs
Fast drei Viertel der Bundesbürger (72 Prozent) machen sich große
Sorgen über Putins aktuelle Politik (nicht so große Sorgen: 27
Prozent). Wenig Hoffnung verbinden die Befragten dabei mit dem
Vorschlag, im Osten der Ukraine eine autonome Region zu schaffen: Nur
22 Prozent glauben, dass damit ein Ende der militärischen
Auseinandersetzungen erreichbar wäre (glauben nicht: 68 Prozent).
Russland auch eine Bedrohung für Polen und baltische Staaten
Zwar meint eine Mehrheit von 52 Prozent, dass die russische
Politik eine Bedrohung für die NATO-Länder Polen und die baltischen
Staaten darstellt (keine Bedrohung: 37 Prozent), dennoch findet eine
deutliche Verstärkung der Truppen durch die NATO zum Schutz dieser
Länder nur bei 31 Prozent Unterstützung, 57 Prozent sprechen sich
dagegen aus.
Keine Mehrheit für Waffenlieferungen an Kurden im Irak
Lediglich 40 Prozent aller Befragten finden es richtig, dass
Deutschland jetzt Waffen in den Irak liefert, damit sich die Kurden
besser gegen den Terror des "Islamischen Staates" (IS) wehren können.
Eine Mehrheit von 55 Prozent lehnt dies weiter ab. Lediglich die
Anhänger der CDU/CSU sprechen sich mehrheitlich (52 Prozent) für
diese Waffenlieferungen aus, alle anderen Parteianhänger-Gruppen sind
überwiegend dagegen. Vor zwei Wochen waren bei einer ähnlichen
Fragestellung allerdings nur 27 Prozent für Waffenlieferungen.
Projektion: AfD im Aufwind nach der Wahl in Sachsen
Wenn am nächsten Sonntag Bundestagswahl wäre, käme die CDU/CSU auf
42 Prozent (plus 1) und die SPD auf unverändert 25 Prozent. Die Linke
könnte mit 9 Prozent (unverändert) und die Grünen ebenfalls mit 9
Prozent (minus 1) rechnen. Die FDP bekäme jetzt nur noch 3 Prozent
(minus 1) und die AfD 6 Prozent (plus 2). Die anderen Parteien
zusammen erzielten 6 Prozent (minus 1). Neben Schwarz-Rot würde es
damit auch für Schwarz-Grün reichen, während Rot-Rot-Grün keine
Mehrheit zum Regieren hätte. Rechnerisch wäre auch eine Koalition aus
CDU/CSU und AfD möglich.
Deutliche Mehrheit gegen Zusammenarbeit von CDU/CSU und AfD
Nur jeder Fünfte (21 Prozent) spricht sich dafür aus, dass sich
die CDU/CSU langfristig für eine Zusammenarbeit mit der AfD öffnen
soll, 62 Prozent sind dagegen. Besonders deutlich lehnen die Anhänger
der CDU/CSU einen Öffnungskurs Richtung AfD ab: Nur 16 Prozent
befürworten das, 73 Prozent sprechen sich dagegen aus.
Weiter Skepsis, dass die AfD langfristig erfolgreich ist
Auch wenn jetzt 29 Prozent (August: 18 Prozent) glauben, dass die
AfD langfristig erfolgreich sein wird, erwartet eine Mehrheit von 54
Prozent (August: 64 Prozent) das nicht. Lediglich die Anhänger der
AfD sind da überwiegend (88 Prozent) optimistisch.
Große Zweifel, dass sich die FDP wieder erholt
Nach ihrer Abwahl in Sachsen ist die FDP in keiner Landesregierung
mehr vertreten. Auch im Bundestag und in vielen Landtagen ist sie an
der 5-Prozent-Hürde gescheitert. Lediglich 27 Prozent glauben, dass
sie sich bis zur nächsten Bundestagswahl so weit erholen wird, dass
sie den Einzug in den Bundestag wieder schafft, 67 Prozent glauben
das nicht.
Top Ten
Weiterhin führt Bundeskanzlerin Angela Merkel die Liste der nach
Ansicht der Befragten wichtigsten zehn Politiker/innen an. Sie
erreicht jetzt auf der Skala von +5 bis -5 einen geringfügig
verschlechterten Durchschnittswert von 2,5 (Aug.: 2,6). Auf Platz
zwei liegt Frank-Walter Steinmeier mit ebenfalls etwas
verschlechterten 1,9 (Aug.: 2,1). Danach folgen Wolfgang Schäuble mit
unveränderten 1,8, Sigmar Gabriel mit nur noch 1,1 (Aug.: 1,3),
Thomas de Maizière mit unveränderten 0,9, Peer Steinbrück mit 0,8
(Aug.: 0,9), Ursula von der Leyen mit deutlich schlechteren 0,6
(Aug.: 0,9), Gregor Gysi mit 0,3 (Aug.: 0,4) und Andrea Nahles mit
unveränderten 0,3. Schlusslicht bleibt Horst Seehofer mit 0,2
(unverändert).
Die Umfrage zum Politbarometer wurde wie immer von der Mannheimer
Forschungsgruppe Wahlen durchgeführt. Die Interviews wurden in der
Zeit vom 2. bis 4. September 2014 bei 1179 zufällig ausgewählten
Wahlberechtigten telefonisch erhoben. Die Befragung ist repräsentativ
für die wahlberechtigte Bevölkerung in Deutschland. Der Fehlerbereich
beträgt bei einem Parteianteil von 40 Prozent rund +/- drei
Prozentpunkte und bei einem Parteianteil von 10 Prozent rund +/- zwei
Prozentpunkte. Daten zur politischen Stimmung: CDU/CSU: 46 Prozent,
SPD: 27 Prozent, Linke: 7 Prozent; Grüne: 7 Prozent, FDP: 2 Prozent,
AfD: 8 Prozent.
Das nächste Politbarometer sendet das ZDF am Freitag, 26.
September 2014.
Weitere Informationen zur Methodik der Umfrage auf
www.forschungsgruppe.de
www.heute.de
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Fotos sind erhältlich über ZDF Presse und Information, Telefon:
06131 - 70-16100, und über
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