(ots) - Die Eltern, die Schule, die Politik oder alle
gemeinsam? Wer soll das Heft in die Hand nehmen, wenn es um das Thema
ausgewogene Ernährung und mehr Bewegung bei Kindern und Jugendlichen
geht? Eine aktuelle Innofact-Umfrage im Auftrag der Plattform
Ernährung und Bewegung e. V. (peb) zu ihrem 10-jährigen Jubiläum gibt
die Antwort: Mehr als die Hälfte der Befragten in Deutschland (57 %)
sind der Meinung, dass vor allem Eltern und die Familie Kinder bei
den Themen Ernährung und Bewegung unterstützen sollen. Nur etwa jeder
Zehnte (9 %) ist der Meinung, dass die Schulen hier die Hauptarbeit
leisten sollen und nur 3 % der 1.057 repräsentativ Befragten glauben,
dass der Staat sich mit Programmen in die Ernährungs- und
Bewegungsgewohnheiten der Kinder einmischen sollte. Jeder Dritte (32
% der Befragten) meint allerdings, dass sich alle gesellschaftlichen
Kräfte gemeinsam für ausgewogene Ernährung und regelmäßige Bewegung
bei den Heranwachsenden einsetzen sollten.
"Diese aktuellen Umfrageergebnisse bestärken die peb in ihrem
Ansatz, Eltern und Kinder durch Initiativen, Programme und
Informationsangebote bei der Umsetzung eines gesunden Lebensstils zu
unterstützen", erklärt Dr. Andrea Lambeck, Geschäftsführerin von peb.
"Gleichzeitig bringt peb aber auch Experten aus Wissenschaft,
Forschung, Lebensmittelwirtschaft und Politik zusammen, um das
Problem Übergewicht gemeinsam anzugehen. Die Plattform Ernährung und
Bewegung hat in den letzten 10 Jahren immer wieder darauf
hingewiesen, dass Ernährung und Bewegung nicht die einzigen Faktoren
für Übergewicht bei Kindern und Jugendlichen sind", berichtet Dr.
Lambeck. Wissenschaftler, Ärzte und Experten, die bei peb
mitarbeiten, sind sich darüber einig, dass es keinen monokausalen
Erklärungsansatz gibt. Die Erkenntnis: Alle Lebensbereiche der Kinder
und Jugendlichen in Deutschland müssen auf dem Weg hin zu einem
gesundheitsfördernden Lebensstil berücksichtigt werden. Diesen Ansatz
verfolgt die Plattform Ernährung und Bewegung (peb) mit ihrem
Informationsangebot, ihrer Netzwerkarbeit und in praxisorientierten
Weiterbildungen sowie in bundesweiten Projekten.
"Als peb gegründet wurde, war der Blick auf das Thema Übergewicht
bei Kindern durch einen einseitigen Fokus auf die Ernährung
gekennzeichnet. Inzwischen sind vielfältigste Ursachen identifiziert,
erforscht und als Erkenntnisse in die Arbeit von peb eingeflossen",
erläutert Dr. Andrea Lambeck die erweiterte Sicht auf das Thema.
peb-Schwerpunkte und Ansätze rund um Übergewichtsprävention sind
heute zusätzlich zur Ernährung und Bewegung folgende:
"Tagesrhythmus", "Übergewicht und Schlaf", "Perinatale Prävention"
sowie "Sitzender Lebensstil" - das letztere als ein Themenfeld, das
vor allem durch peb intensiv herausgearbeitet und kommuniziert wurde.
10 Jahre Aufklärungsarbeit mit peb - für alle Lebensbereiche von
Kindern und Jugendlichen
peb hat in den vergangenen Jahren die Ursachenforschung mit
Aufklärungs- und Projektarbeit begleitet und sorgt dafür, dass viele
Themen inzwischen Bestandteil der gesellschaftlichen Diskussion sind.
Eine wichtige Grundlage für die erfolgreiche Arbeit ist, dass peb als
breites gesellschaftliches Bündnis gegen die Ursachen von Übergewicht
auf Experten aus ganz verschiedenen Bereichen zurückgreifen kann.
Diese bringen ihren Input und ihr Know-how ein und unterstützen
alltagstaugliche Modellprojekte: Zu den Themen "Tagesrhythmus" bzw.
"Übergewicht und Schlaf" hat die Plattform führende Experten
zusammengebracht und wichtige Nachweise für die Bedeutung eines
geregelten Tagesablaufs und Schlafrhythmus zusammengetragen. Es
herrscht Einigkeit, dass zu wenig Schlaf und Schlafstörungen bei
Kindern das Risiko für Übergewicht und Adipositas deutlich erhöhen.
Beim Themenfeld "Perinatale Prävention" (Prävention in der Phase der
Schwangerschaft und im Säuglingsalter) wurde zum Beispiel das
Modellprojekt "9+12 Gemeinsam gesund - in Schwangerschaft und erstem
Lebensjahr" ins Leben gerufen. Zum Thema "Sitzender Lebensstil" hat
peb in diesem Jahr einen bundesweiten Aufruf gestartet, um Sitzzeiten
von Kindern deutlich zu reduzieren. Durch Baby-Safe, TV und Tablet-PC
sitzen Kinder heute mehr als 9 Stunden am Tag. Zu allen Themen stellt
peb Faktensammlungen für die Akteure der Gesundheitsförderung bereit,
die große Resonanz bei den Zielgruppen finden.
Ursachenbekämpfung von Übergewicht bei Kindern - erste Erfolge
auch in Deutschland
Erfreulich ist, dass Wissenschaftler inzwischen erste Erfolge bei
der Bekämpfung der multikausalen Ursachen für Übergewicht bei Kindern
sehen. Eine aktuelle Studie (BMC Medicine 2014; Link dazu:
http://www.biomedcentral.com/1741-7015/12/17) belegt die Stagnation
des Anteils von Kindern, die bei Schuleintritt übergewichtig sind,
seit 2004. Diese Entwicklung gilt auch für Deutschland, in einigen
Bundesländern sogar mit rückläufiger Tendenz. Die Autoren führen
diese positive Entwicklung in zahlreichen Industrieländern vor allem
auf erste positive Veränderungen im Lebensstil der Kinder und
Jugendlichen zurück - die laut den Autoren jeweils aus
unterschiedlichen Gesundheitsprogrammen resultieren. Diese nicht
selbstverständliche Entwicklung ist Ansporn genug für peb, in
Deutschland weiterhin kompetenter Ansprechpartner und aktiver
Netzwerker für ganzheitliche Gesundheitsförderung und
Übergewichtsprävention zu sein.
Die Plattform Ernährung und Bewegung e. V. (peb) ist ein
Zusammenschluss von Politik, Wirtschaft, Wissenschaft, Sport, Eltern
und Ärzten. Über 100 Partner setzen sich aktiv für eine ausgewogene
Ernährung und mehr Bewegung als wesentliche Bestandteile eines
gesundheitsförderlichen Lebensstils bei Kindern und Jugendlichen ein.
Weitere Information finden Sie auch unter: www.pebonline.de
Pressekontakt:
Plattform Ernährung und Bewegung e.V. (peb)
Wiebke Kottenkamp
Wallstr. 65
10179 Berlin
Tel: 030 27 87 97-65
Fax: 030 27 87 97-69
E-Mail: w.kottenkamp(at)pebonline.de