(ots) -
Mittwoch, 10. September 2014, 22.25 Uhr
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Arbeit ohne Ende: Muss man Stress verbieten?
Termindruck, ständige Erreichbarkeit, hunderte Mails - der Job ist
für die meisten Deutschen mittlerweile die größte Belastung im Leben.
Schon jetzt leidet jeder Dritte hierzulande unter Burnout & Co.. Ein
Problem nicht nur für die Betroffenen, sondern auch für die
Wirtschaft. Denn mit den Krankheitstagen wächst der wirtschaftliche
Schaden. Jetzt muss die Politik ran, fordert die SPD, und arbeitet an
einer Anti-Stress-Verordnung. Laut CDU-Fraktionschef Kauder
überflüssig: "Gerade heute brauchen die Unternehmer die Flexibilität
der Mitarbeiter."
Moderation: Wolf-Christian Ulrich und Sandra Rieß
Gäste:
Helmut Naujoks
Der Fachanwalt für Arbeitsrecht vertritt ausschließlich Arbeitgeber.
"Wir leben in einer knallharten Leistungsgesellschaft. Wer nicht
mithalten kann, muss sich etwas anderes suchen."
Sina Trinkwalder
Die Textilunternehmerin beschäftigt ihre Mitarbeiter ausschließlich
in unbefristeten Arbeitsverhältnissen und zahlt Stundenlöhne von
mindestens zehn Euro. Sie ist der Ãœberzeugung: "Wir brauchen eine
gesetzliche Regelung, damit sich Arbeitnehmer gegen Ausbeutung wehren
können."
David Zülow
Das Mitglied im Bundesvorstand von DIE JUNGEN UNTERNEHMER, sagt: "Ein
Gesetz gegen Stress ist genauso sinnvoll wie ein Gesetz gegen
schlechtes Wetter."
Leni Breymaier
Die verdi-Bezirksvorsitzende Baden-Württemberg fordert eine
"Anti-Stress-Richtlinie". Ständige Erreichbarkeit und die permanente
Angst vor Jobverlust machen die Menschen fertig. Früher hatten sie
einen kaputten Rücken, heute haben sie kranke Seelen."
Mazda Adli
Der Facharzt für Psychiatrie und Psychotherapie ist Experte für
Burn-out-Erkrankungen. Er weiß: "Stress entsteht nicht durch zu viel
Arbeit, sondern durch zu wenig Gestaltungsmöglichkeiten, zu wenig
Lohn oder auch durch zu wenig Anerkennung."
Pressekontakt:
ZDF Presse und Information
Telefon: +49-6131-70-12121