(ots) - Mit Sanktionen ist es so wie mit
Daumenschrauben: Man dreht so lange daran, bis der Schmerz
unerträglich wird. Davon ist man in Russland sicherlich noch weit
entfernt. Die Maßnahmen, zu denen sich die Europäer bisher
durchringen konnten, um Wladimir Putins aggressive Politik gegen die
Ukraine zu stoppen, dürften dort bestenfalls als verzagtes Signal der
Empörung ankommen. Der Mann im Kreml deutet sie als das, was sie
sind: Zeichen der Schwäche und Zerstrittenheit. Mit der Entscheidung,
die mühsam ausgehandelten (und weiterhin nicht wirklich scharfen)
Wirtschaftssanktionen erst einmal auf Eis zu legen, rutscht die
EU-Politik gegenüber Russland endgültig ins Lächerliche. Nun soll
erst einmal abgewartet werden, ob die prorussischen Separatisten in
den kommenden Tagen gnädigerweise etwas weniger schießen. Als würde
das etwas daran ändern, dass Putin faktisch einen unerklärten Krieg
gegen die Ukraine führt. Am Sinn von Sanktionen mag man zweifeln;
halbherzige Sanktionen aber sind nicht nur wirkungslos - sie
verschlimmern die Lage sogar.
Pressekontakt:
Rheinische Post
Redaktion
Telefon: (0211) 505-2621