(ots) - Nach der endgültig vollzogenen Fusion
nimmt der Konzern Fiat Chrysler Automobiles (FCA) neue Ziele ins
Visier: Wie die Branchen-Zeitschrift "AUTOMOBIL PRODUKTION" in der
aktuellen Ausgabe (09/2014; EVT: 10. September) berichtet, will sich
der siebtgrößte Autobauer in den nächsten Jahren voll auf das
Premiumsegment konzentrieren. Die Oberklasse-Marken Alfa Romeo, Jeep
und Maserati sollen zukünftig Margen einfahren, die mit den
Massenmodellen von Chrysler, Fiat oder Dodge nicht erzielt werden
können.
Im Fokus der neuen Geschäftsstrategie steht die Marke Alfa Romeo,
die unter Führung von Chief Technical Officer Harald J. Wester, in
Personalunion Chief Technology Officer und Markenverantwortlicher von
Alfa Romeo und Maserati, neu belebt werden soll. Bis zu fünf
Milliarden Euro will der Konzern in die Runderneuerung der kompletten
Modelllinie aus Limousinen und SUVs investieren. Wester, der bereits
der Luxusmarke Maserati zu neuem Glanz verhalf, setzt bei der
Technik-Offensive erneut auf Ingenieure aus der Entwicklungsabteilung
der Konzernschwester Ferrari. Insgesamt acht neue Alfa-Romeo-Modelle
sind von 2015 bis 2018 geplant; der Absatz der Marke soll damit von
derzeitig 74.000 auf 400.000 Stück steigen. Zweite Säule der neuen
Strategie ist die Marke Jeep, die vor allem in der US-Heimat, aber
auch in China starke Zuwächse verzeichnet. An diese Erfolge
anknüpfend, sollen sich die Verkäufe bis 2018 vor allem im
Zukunftsmarkt China, aber auch in Europa und Südamerika auf 1,9
Millionen Stück erhöhen - nahezu eine Verdreifachung gegenüber 2013.
Die Zielvorgabe ist klar: Nach dem Vorbild des Volkswagen-Konzerns
will FCA bis 2018 ein global konkurrenzfähiges Premiumsegment mit
lukrativen Margen formen. Sein Erfolg bei Maserati dient
Entwicklungsvorstand Harald J. Wester dabei als Messlatte. "Die Marge
von Maserati lag im letzten Quartal 2013 bei fast 16 Prozent",
berichtet der Manager im Exklusivinterview in der AUTOMOBIL
PRODUKTION. "Das war natürlich außerordentlich und lässt sich leider
nicht jedes Quartal wiederholen, aber zweistellig ist Pflicht." In
der Produktion sollen insbesondere die Synergien zwischen Alfa Romeo
und Maserati genutzt werden. "Wir haben zum Beispiel Gemeinsamkeiten
bei der Elektronik-Architektur oder den Multimedia-Systemen. Das sind
erste Schritte - und es steckt noch viel Einspar-Potenzial dahinter",
sagt Wester.
Bei der Modellentwicklung gilt für den Chefentwickler die Losung:
So schnell wie möglich und so reif wie nötig. "Derzeit brauchen wir
im optimalen Fall 18 Monate. Das wird sich aber noch weiter
verbessern, sukzessive von Modell zu Modell."
Die Premiumstrategie sei ein kompletter "Reset" für die
italienischen Produktionsstätten, die damit endlich wieder voll
ausgelastet seien. Für den Standort Italien eine gute Nachricht, auch
wenn die Kernmarke Fiat bei FCA in Zukunft wohl keine tragende Rolle
mehr spielen wird. "Fiat ist und bleibt eine bedeutende
Volumenmarke", stellt Harald J. Wester klar. "Wir investieren der
europäischen Situation entsprechend und erwarten moderates Wachstum."
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