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Anmoderationsvorschlag:
Bildung ist Ländersache. Das heißt, einheitliche Gesetze und
Regelungen gibt's in Deutschland nicht, jedes Bundesland kocht sein
eigenes Süppchen. Und genau das bringt immer mehr Eltern
schulpflichtiger Kinder auf die Palme. Laut der am 10. September
veröffentlichten 3. JAKO-O Bildungsstudie halten sie unser
Schulsystem für dringend reformbedürftig. Oliver Heinze berichtet.
Sprecher: Ungerecht, willkürlich und sinnlos. So beurteilt eine
erdrückende Mehrheit der befragten Eltern das jetzige föderale
Bildungssystem - und hält deshalb auch Reformen für zwingend
notwendig.
O-Ton 1 (Prof. Dr. Dagmar Killus, 0:24 Min.): "Die Eltern halten
es für sehr wichtig, dass alle die gleichen Bildungschancen haben,
dass auch leistungsschwächere Sch ülerinnen und Schüler besser
gefördert werden - und dass in der Schule Wert auf soziale
Kompetenzen gelegt wird. Ganz weit oben auf der Liste der Forderungen
stehen aber auch einheitliche Bedingungen in den Bundesländern.
Hierzu passt das Ergebnis, dass die überwiegende Mehrheit der Eltern
sich ein bundesweites Zentralabitur wünscht. Davon versprechen sich
Eltern in erster Linie mehr Gerechtigkeit."
Sprecher: Sagt die Bildungsforscherin Professor Dagmar Killus, die
die 3. JAKO-O Bildungsstudie ausgewertet hat. 70 Prozent der
befragten Eltern wünschen sich außerdem einen Platz in einer
Ganztagsschule für ihr Kind.
O-Ton 2 (Prof. Dr. Dagmar Killus, 0:25 Min.): "Das bedeutet, dass
es eine hohe Nachfrage gibt, die derzeit in keinem Bundesland gedeckt
wird. Daraus folgt, dass der Ganztagsschulsektor weiterhin auch
kräftig ausgebaut werden muss. Gleichzeitig muss sich aus Sicht
mancher Eltern auch die pädagogische Qualität an Ganztagsschulen
verbessern. Rund 40 Prozent der Eltern wünschen sich eine bessere
individuelle Förderung für ihr Kind. Etwas weniger, also um die 30
Prozent, wünschen sich eine bessere Verknüpfung von Unterricht mit
außerunterrichtlichen Angeboten."
Sprecher: Und was das Lernen angeht: Da greifen die meisten Eltern
ihren Kindern - allen Gerüchten zum Trotz - tatkräftig unter die Arme
und helfen, wo sie können:
O-Ton 3 (Prof. Dr. Dagmar Killus, 0:32 Min.): "Zwei Drittel der
Eltern erarbeiten mit ihren Kindern Lerninhalte, und drei Viertel der
Eltern kontrollieren Hausaufgaben oder unterstützen vor
Klassenarbeiten und Referaten. Von Rückzugstendenzen, wie das häufig
beklagt wird, kann also nicht die Rede sein. Umgekehrt ist eine
intensive Unterstützung durch die Eltern natürlich auch kritisch zu
sehen. Eltern mit einem höheren Bildungsabschluss können ihre Kinder
besser unterstützen als Eltern mit einem niedrigen Bildungsabschluss.
Das zieht wiederum Ungerechtigkeiten nach sich. Deshalb ist es
problematisch, wenn Schulen die Unterstützung der Eltern voraussetzen
oder sogar einfordern."
Abmoderationsvorschlag:
Wenn Sie mehr über die die 3. JAKO-O Bildungsstudie wissen wollen:
Die wichtigsten Ergebnisse finden Sie im internet unter
www.jako-o.de/bildungsstudie - oder in gedruckter Form überall im
Buchhandel unter dem Titel: "Eltern zwischen Erwartungen, Kritik und
Engagement".
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an ots.audio(at)newsaktuell.de.
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