(ots) - Genau 25 Jahre nach der friedlichen Revolution
in der DDR steht die SPD vor der Frage, ob sie zum ersten Mal einen
Politiker der Linkspartei zum Ministerpräsidenten wählen soll. Die
Schatten der SED-Vergangenheit sind auf der thüringischen Linkspartei
zwar noch sichtbar, aber inhaltlich sind die rot-roten Schnittmengen
heute so groß, dass eine Koalition durchaus tragfähig sein könnte.
Trotzdem ist der SPD vom Einstieg in eine rot-rot-grüne Koalition
abzuraten. Als kleiner Partner einer Regierung, die von der CDU
geführt wird, kann sie immerhin ihre klassische Rolle als soziales
Korrektiv spielen. Als Juniorpartner in einer Dreierkoalition, die
von der Linkspartei geführt wird, wird sie vermutlich in die für sie
undankbare Funktion des wirtschaftsliberalen Aufpassers gedrängt.
Während die Linkspartei durch Rot-Rot-Grün politisch erheblich
aufgewertet würde, könnte die SPD in dieser Formation in Thüringen
endgültig marginalisiert werden. Schon jetzt ist sie hier auf das
Format einer Kleinpartei geschrumpft.
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