(ots) - Was in Liberia passiert, ist eine Katastrophe. Da
muss man der Chefin der Weltgesundheits-Organisation (WHO), Margaret
Chan, zustimmen. Doch nicht nur Ebola, also die Krankheit selbst,
führt das Land in den Abgrund. Es ist auch die mangelnde
Koordination, die immer wieder in die Kritik geraten ist. Diese
Vorwürfe treffen auch die WHO.
Mediziner von "Ärzte ohne Grenzen" berichten darüber, wie schlecht
die Hilfe vor Ort geregelt sei. Das ist genauso fatal wie die
fehlende finanzielle Hilfe: Ohne Krankenstationen, ohne ausreichend
medizinisches Personal wird die Krankheit, an der schon über
zweitausend Menschen gestorben sind, nicht zu stoppen sein. Sie wird
sich immer weiter ausbreiten, das hat eine Epidemie so an sich. Dabei
ist Ebola beherrschbar. Die Krankheit ist weniger ansteckend als
Grippe - man infiziert sich nicht, wenn jemand niest, sondern nur
über Kontakt mit Körperflüssigkeiten. Hygiene hilft. Hygiene ist
einfach, aber sie muss erlernt werden. Erst mit wochenlanger
Verzögerung hat die Welt auf die Bedrohung durch eine Krankheit
reagiert, die durch ein vernünftiges Management und finanzielle Hilfe
einzudämmen gewesen wäre. Nun ist zu hören, dass wohl ein Drittel der
benötigten Milliarde US-Dollar aufgebracht wurde. Auch wenn es bitter
ist, aber es wird nicht reichen.
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