(ots) - Baden-Baden. SWR-Intendant Peter Boudgoust
sieht neue Multimediaplattformen auch als Chance für den
öffentlich-rechtlichen Rundfunk. Bei dem Fachkongresses der European
Broadcasting Union (EBU) in Baden-Baden sagte Boudgoust am Freitag,
19. September 2014: "Der öffentlich-rechtliche Rundfunk muss dort
sein, wo erfolgreiche Plattformen sind, und wir müssen so relevant
sein, dass diese Multimediaplattformen ohne uns irrelevant sind. Ob
es Netflix, Amazon Fire oder Google ist. Ob es Radioplattformen oder
zukünftige Formen von Youtube oder Facebook sind. Das Thema wird
immer das Gleiche sein: Inhalte." Hier liege die große Chance für den
öffentlich-rechtlichen Rundfunk. Boudgoust: "Durch
Socialmedia-Plattformen kann heute jeder zu einem Empfänger und zu
einem Absender von Nachrichten aber auch Propaganda und Fälschungen
werden. Das verändert die Rolle der Journalisten dramatisch. Ein
guter Journalist ist heute jemand, der erklärt, weshalb etwas
passiert und nicht erzählt, was passiert." Journalismus und speziell
Nachrichten seien gerade im Multimediazeitalter der Kern des
öffentlich-rechtlichen Angebots. Vor allem in Krisenzeiten zeige
sich, dass die Nutzer zuverlässige Informationen von
vertrauenswürdigen Quellen erwarten. Boudgoust: "Dass wir eine
vertrauenswürdige Quelle für Informationen sind, macht uns relevant.
Und: Relevant für die Nutzer zu sein, bedeutet relevant auf dem
Nachrichtenmarkt zu sein."
Unter dem Thema "News 2025 - The Future Role of Public Service
Media in a Rapidly Changing News Market" diskutierten leitenden
Journalistinnen und Journalisten öffentlich-rechtlicher
Rundfunkanstalten aus ganz Europa in Baden-Baden vom 18. Bis 19.
September 2014 mit Nachrichtenfachleuten, um aus unterschiedlichen
Perspektiven ihre zukünftige Positionierung zu definieren.
SWR-Intendant Peter Boudgoust hielt bei diesem Fachkongress die
Keynote.
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Wolfgang Utz, Tel.: 0711/929-11030, wolfgang.utz(at)swr.de