(ots) - Der Berufsverband der Deutschen Chirurgen (BDC)
sorgt sich um die zukünftige Ausbildung von Ärzten. Denn: erstens
will der Wissenschaftsrat das Medizinstudium in seinem Aufbau dem
Bachelor/Mastersystem anpassen. Zweitens schießen private Medical
Schools wie Pilze aus dem Boden. Dabei wird der "Arzt light" nicht
zum einzigen Problem. Der BDC sieht die dringend notwendige Forschung
in Gefahr. Und damit die Behandlung der Patienten nach dem neuesten
Stand der Wissenschaft!
Prof. Hans-Peter Bruch, Präsident des BDC: "Erfolgreiche
Modellstudiengänge wurden weder evaluiert, noch in die Überlegungen
des Wissenschaftsrates zur Weiterentwicklung des Medizinstudiums
einbezogen. Eine Aufhebung der Fächergrenzen macht die
hochspezialisierte fachbezogene Forschung schwierig. Wissenschaft
braucht Initialzündung. Dies kann jedoch nur an Universitäten mit den
angeschlossenen Universitätskliniken gelingen. Hier aber werden
zunehmend die dringend benötigten Gelder gestrichen."
Wenn Medical Schools immer mehr Studienplätze schaffen, haben wir
in der Zukunft einfach nur mehr Ärzte die nach gerade aktuellem
Standard behandeln. Die Zahl derer, die Technik und Methoden
weiterentwickeln, wird jedoch abnehmen . Deutschland ist ein
Industriestaat. Die Zukunft und Konkurrenzfähigkeit hängt von
Innovationskraft - von Forschung und wissenschaftlicher Ausbildung
ab. Bereits jetzt ist jeder 8. Arbeitsplatz in Deutschland direkt
oder indirekt mit der Medizin verbunden. Unter den ersten fünfzig
Universitäten der Welt sucht man eine deutsche jedoch vergeblich.
Prof. Bruch: "Wenn Patienten auch in Zukunft mit neuesten
Technologien und nach neuesten Methoden behandelt und operiert werden
sollen, muss die Politik umdenken. Die Universitäten und ihre
Kliniken müssen gestärkt werden. Die Aus- und Weiterbildung der
jungen Mediziner muss dringend gleichermaßen in Wissenschaft und
Praxis erfolgen."
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