(ots) - Das europäische Lastwagengeschäft läuft für
Daimler in diesem Jahr schlechter als erwartet. "In Europa wird der
Markt in diesem Jahr um mindestens fünf Prozent schrumpfen, wobei die
Betonung auf mindestens liegt", sagte Daimler-Vorstandsmitglied
Wolfgang Bernhard, zuständig für Lastwagen und Busse, im Interview
mit der Stuttgarter Zeitung (Dienstagausgabe). Trotz des erheblichen
konjunkturellen Gegenwinds hält Bernhard an dem Ziel fest, den Gewinn
im laufenden Jahr kräftig zu steigern. "Der Ertrag wird deutlich
höher sein als im Vorjahr", sagte der Daimler-Vorstand.
Im Geschäftsjahr 2013 lag das Ergebnis der Truck-Sparte vor Zinsen
und Steuern (Ebit) bei 1,6 Milliarden Euro. Während der Wettbewerber
MAN wegen der Flaute in Europa Kurzarbeit angekündigt hat, sieht
Daimler in seinem Montagewerk Wörth dafür keine Notwendigkeit.
"Kurzarbeit ist für uns kein Thema. Die Abschwächung können wir mit
unseren flexiblen Arbeitszeitmodellen sehr gut abfedern", sagte
Bernhard.
Der Betriebsrat des Wörther Werks befürchtet, dass langfristig 800
der 12.400 Stellen gefährdet sein könnten. Bernhard sagte dazu, dass
die langfristige Wettbewerbsfähigkeit dieses Standorts sichergestellt
werden solle. Es gebe aber noch keine Entscheidungen. Der
Daimler-Vorstand zeigte sich zuversichtlich, dass in den
konzerneigenen Zulieferwerken Kassel und Mannheim eine
einvernehmliche Lösung mit dem Betriebsrat über Einsparungen erreicht
werden kann. "Die Produktion von einigen technisch wenig
anspruchsvollen Komponenten, die jeder herstellen kann, wollen wir
aufgeben", erläuterte Bernhard. Der damit verbundene leichte Rückgang
der Beschäftigung bis 2020 könne durch den Verzicht auf die
Neubesetzung freiwerdender Stellen leicht bewältigt werden,
versicherte der Lkw-Chef.
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