(ots) - Der US-Präsident ist eigentlich angetreten, die
kriegerische Phase in der amerikanischen Außenpolitik zu beenden.
Gegenüber den islamischen Staaten sandte der mächtigste Mann der Welt
Friedens- und Versöhnungssignale. Aus Afghanistan und dem Irak wollte
er so schnell wie möglich die Truppen abziehen. Nie mehr US-Soldaten
im Nahen Osten, hieß seine Devise. Die Wirklichkeit hat mit den
Wunschvorstellungen nicht Schritt gehalten. Barack Obama ist wieder
im Krieg. Er hat einen Gegner erhalten, dessen militärische
Schlagkraft und Grausamkeit gleichermaßen zu fürchten sind. Einen
Gegner aber, den es ohne die amerikanische Invasion im Irak, aber
auch ohne den überhasteten Truppenabzug nicht gegeben hätte. Hier
rächt sich die Hybris der wenig vorausschauenden Außenpolitik der
Supermacht. Diesen Krieg muss Obama gewinnen. Gemeinsam mit
fragwürdigen Verbündeten wie den Saudis muss er der IS-Terrormiliz,
dieser Geißel der Menschheit, Einhalt gebieten. Das ist er der Welt
schuldig, selbst wenn er damit den Nahostkonflikt nicht löst.
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