(ots) - Als großen Erfolg kann Barack Obama verbuchen,
dass gleich mehrere arabische Staaten bei der Luftattacke auf
syrisches Territorium mitgemacht haben. Die militärische Bedeutung
dieser Kooperation dürfte eher klein sein im Vergleich mit ihrem
politischen Wert. Erneut allerdings hat sich eine "Koalition der
Willigen" zu Militärschlägen verabredet, ohne vorher das Plazet der
Vereinten Nationen einzuholen. Der Angriff in Syrien erfolgt ohne
völkerrechtliche Autorisierung. Genau in der Woche, in der sich in
New York die politischen Führer der Welt treffen, wird noch einmal
die Schwäche dieser globalen Organisation und des Völkerrechts
unterstrichen.
Und ein zweiter hässlicher Nebeneffekt ist nicht zu übersehen. Die
Luftschläge stärken Baschar al-Assad. Der syrische Diktator, dessen
Sturz einst von Obama als geradezu unvermeidlich und kurz
bevorstehend proklamiert wurde, darf sich nun klammheimlich über
Schützenhilfe aus Washington freuen. Assad wird versuchen, von der IS
aufgegebenes Terrain zu besetzen - und die USA werden, wenn sie nicht
viel mehr tun als Bombardieren, wenig Mittel haben, dies zu
verhindern.
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