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Top-Themen der InnoTrans 2014:
Kallas und Dobrindt lernen "Zähneputzen für die Schiene"
Das große Spektrum der Bahnindustrie lernten der Vizepräsident der
Europäischen Kommission, Siim Kallas, und Bundesverkehrsminister
Alexander Dobrindt (CSU) bei ihrem Eröffnungsrundgang auf der
InnoTrans 2014 am Dienstag kennen. Das ging von der Enthüllung der
Hybridlokomotive H3 von Alstom über die "Nase" des ICx bei Voith bis
zum "Zähneputzen für die Schiene", einem innovativen
Schienenreinigungssystem, das Vossloh-Vorstandsvorsitzender Hans
Schabert der politischen Prominenz erläuterte. Dobrindt freute sich
besonders über die Vorstellung des Center for Transportation and
Logistics Neuer Adler e.V. (CNA), eines Bahntechnik-Clusters mit Sitz
in Nürnberg: "Ihr seid also der Leuchtturm für Schienen-High-Tech aus
Bayern." CNA organisiert das Netzwerk der einschlägigen, meist
mittelständischen Firmen und stößt innovative Projekte an. Der
Eigentümer der Knorr-Bremse AG, Heinz Hermann Thiele, erläuterte
Kallas und Dobrindt die globale Präsenz des traditionsreichen
Herstellers von Komponenten für Schienen- und Straßenfahrzeuge. Am
Stand von Siemens gab sich der CSU-Politiker angesichts der
Präsentation von Mobility-CEO Jochen Eickholt zuversichtlich, dass
die deutsche Industrie auch unter den Vorzeichen des Internets der
Dinge und der Mobilität 4.0 ihre Spitzenstellung in Maschinenbau und
Mobilitätsindustrie behalten wird.
Volumen des Bahnindustrie-Marktes wächst auf 176 Millionen Euro
"Die Zeit und das Klima sind richtig für Züge" sagte der
Vorsitzende des Verbandes der europäischen Eisenbahnindustrie UNIFE,
Bombardier Transportation-Präsident Dr. Lutz Bertling, bei der
traditionellen Vorstellung der bereits vierten Studie zur Entwicklung
des weltweiten Eisenbahnmarktes auf der InnoTrans 2014.
EU-Initiativen wie Shift2Rail, die Connecting Europe Facility und das
vierte Eisenbahn-Paket würden dem Markt weiteren Aufschwung geben.
Nach der von Andreas Schwilling, Partner bei Roland Berger Strategy
Consultants, vorgestellten Untersuchung wird die Nachfrage bis 2020
um jährlich 2,7 Prozent wachsen, mit einem Marktvolumen von rund 176
Milliarden Euro pro Jahr im Zeitraum zwischen 2017 und 2019. Dabei
werden angesichts einer rückläufigen öffentlichen Finanzierung von
Bahnprojekten in manchen Märkten alternative Finanzierungsformen wie
Public-Private-Partnerships zunehmend an Bedeutung gewinnen. Die
stärksten jährlichen Wachstumsraten werden nach der Studie mit rund
sechs Prozent in Lateinamerika und rund vier Prozent im
asiatisch-pazifischen Raum erwartet, dicht gefolgt von Nordamerika
mit etwa 3,5 Prozent. Aber auch der Bereich Afrika/Mittlerer Osten,
für den nach massiven Investitionen in den vergangenen Jahres nur ein
Null-Wachstum vorausgesagt wird, schlägt weiterhin mit einem zu
erwartenden Auftragsvolumen von sieben Milliarden Euro pro Jahr zu
Buche.
Halle 4.2, Stand 302, Kontakt: John Harcus, Telefon: +32 2
6437080, E-Mail: john.harcus(at)unife.org
Lucchini RS Gruppe expandiert im europäischen Markt
Mit zwei soeben gegründeten Tochtergesellschaften will die
italienische Lucchini RS Gruppe weiter international expandieren. Mit
Lucchini Central Europe (LCE), einem Joint Venture mit dem
österreichischen Unternehmen SMW, will sich das Unternehmen in
deutschsprachigen Ländern stärker aufstellen. LBX hingegen ist in
Belgien angesiedelt, gehört zu 100 Prozent Lucchini RS und hat für
Kundendienstleistungen Belegschaft und Aktiva der Firma Valdunes
Belux übernommen. "Damit bleiben wir der Strategie von Lucchini RS
treu, die sich auf die drei Säulen Investitionen, internationale
Expansion und Forschung und Entwicklung stützt", sagte Guiseppe
Lucchini, Vorstandsvorsitzender von Lucchini RS, auf der
InnoTrans-Pressekonferenz. Die Gruppe stellt in modernen, hochgradig
integrierten Werken eine breite Palette von Eisenbahn-Produkten her,
darunter Räder, Achsen und Radsätze. Daneben sind
Tochtergesellschaften unter anderem auch mit der Fertigung von
Schmiede- und Gussbauteilen für den Schiffbau, die Flugzeugindustrie,
den Generatorenbau oder Anlagen zur Öl- und Gasförderung, befasst.
Ort: Halle 21, Stand 401, Kontakt: Gabrielle Giampa, Telefon: +39
035-963578, E-Mail: g.giampa(at)lucchinirs.it
Marktschwerpunkte von Alstom / Ãœbernahme der Signalsparte von GE
Auf der InnoTrans 2014 präsentiert Alstom drei Schwerpunkte, die
für die Kunden einen echten Wertzuwachs bieten: verbesserte
Fahrgasterfahrung, besondere Kundennähe und Verringerung der
Lebenszykluskosten. Gerade der letztgenannte Aspekt spielt für das
französische Unternehmen eine wichtige Rolle und soll durch die
Optimierung von Kosten für die Anschaffung sowie den Betrieb von
Schienenfahrzeugen, Infrastrukturen und Signalanlagen erreicht
werden. Verstärkte lokale Präsenz und Partnerschaften sollen künftig
für noch mehr Kundennähe sorgen. So ist Alstom Transport in mehr als
60 Ländern vertreten und setzt verstärkt auf lokale
Fertigungsstätten. Im Rahmen des größten Vertrags in der
Alstom-Firmengeschichte mit PRASA in Südafrika hat sich das
Unternehmen beispielsweise dazu verpflichtet, mindestens 65 Prozent
der Zugkomponenten vor Ort zu produzieren. Zudem gab Henri
Poupart-Lafarge, der Präsident von Alstom Transport, während der
Pressekonferenz die Ãœbernahme der Signalsparte von General Electric
(GE) im Rahmen der strategischen Neuausrichtung des Konzerns bekannt.
"Innovation liegt uns in den Genen", kommentiert Henri
Poupart-Lafarge. "Das Angebot von GE, das vom Vorstand positiv
bewertet wurde, sieht die Ãœbernahme der Energiesparten von Alstom
sowie den Verkauf von 100 Prozent des GE-Bereiches Signaltechnik an
Alstom vor. Alstom würde sich wieder auf seine eigenständigen
Transportaktivitäten konzentrieren und einen Teil der Erlöse aus der
Transaktion zur Stärkung seiner Bahnsparte verwenden."
Ort: Halle 3.2, Stand 40, Kontakt: Justine Rohée, Tel. +33
(0)157-061881, E-Mail: justine.rohee(at)transport.alstom.com
Bombardier Transportation verdoppelt Investitionen
Bombardier Transportation wird seine Investitionen in neue
Technologien in den kommenden Jahren verdoppeln. Das sagte der
Präsident des Unternehmens, Dr. Lutz Bertling, auf einer
Pressekonferenz während der InnoTrans 2014. In der ersten Hälfte des
Jahres hat man Aufträge im Gesamtvolumen von 9,7 Milliarden US Dollar
verbuchen können, der Auftragsbestand des Konzerns liegt bei 37,6
Milliarden Dollar. Als umweltfreundliches Massentransportmittel habe
die Bahn gerade im Hinblick auf die zunehmende Urbanisierung eine
große Zukunft, betonte Bertling. Als Beispiel nannte er die Linie 12
in Shanghai, wo alle drei bis fünf Minuten ein aus sechs Wagen
bestehender Zug bis zu 2.460 Fahrgäste transportiert, was dem Volumen
von drei Airbus A380 - dem größten Verkehrsflugzeug der Welt - in
einer reinen Economy-Bestuhlung entspricht.
Ort: Halle 2.2, Stand 101 und Freigelände, Kontakt: Susanne
Schwarz, Telefon: +49 (0) 174 9264623, E-Mail:
susanne.schwarz(at)de.transport.bombardier.com
Deutsche Bahn zeichnet ihre besten Lieferanten aus
Bereits zum fünften Mal hat die Deutsche Bahn auf der InnoTrans
2014 ihre besten Zulieferer ausgezeichnet. Damit wolle man
Topleistungen würdigen und die Lieferanten auf die Herausforderungen
der Zukunft einstimmen, sagte Dr. Heike Hanagarth, seit dem 1. Juli
Vorstandsmitglied für Technik und Umwelt. Die Zusammenarbeit sei
keine Einbahnstraße, man brauche sich gegenseitig. Sie freue sich,
dass die InnoTrans im Zeichen der Innovationen steht, denn
Innovationen seien es, die ein Unternehmen solide und zukunftsfähig
machen. "Wir brauchen Ihre Vorschläge, wir brauchen Ihre
Innovationskraft" sagte sie den geladenen Firmenvertretern. "Aber wir
brauche auch deutlich mehr Geschwindigkeit." Das jährliche
Einkaufsvolumen der Deutschen Bahn liegt über zwölf Milliarden Euro
und umfasst rund 300.000 Einzelbestellungen bei etwa 35.000 Firmen.
Aus diesen wurden in fünf Kategorien jeweils drei Unternehmen für das
DB-Lieferantenprädikat nominiert. Eine interdisziplinäre Jury wählte
daraus die Sieger. Das Prädikat erhielten die Firmen Igefa
(Allgemeine Produkt- und Dienstleistungen), GMT Gummi-Metall-Technik
(Fahrzeugteile), Scheidt & Bachmann (Infrastruktur/Elektrotechnik)
und Max Bögl (Infrastruktur/Bauleistungen). Mit dem Sonderpreis
"Lieferant des Jahres" als Unternehmen, dass die DB-Schwerpunkte
Ökologie, Ökonomie und Soziales optimal umsetzt, wobei in diesem Jahr
besonderes Schwergewicht auf ökologische Ansätze gelegt wurde, ging
an die Meteo Viva GmbH, die ein System zur Klimaüberwachung in den
Werkstätten entwickelt hat, mit dem 40 Prozent der Heizkosten
eingespart werden können.
Ort: CityCube, Halle B, Stand 413, Kontakt: Hartmut Sommer,
Telefon: +49 (0)160-97421479 E-Mail: hartmut.sommer(at)deutschebahn.com
Toshiba und SMRT gründen Joint Venture auf der InnoTrans 2014
Auf der InnoTrans haben Singapore Rail Engineering (SRE), ein
Tochterunternehmen von SMRT, des wichtigsten multimodalen Betreibers
öffentlicher Verkehrsmittel aus Singapur, und der japanische Konzern
Toshiba die Gründung eines Joint Ventures unter dem Namen "Railise"
besiegelt. Ziel des neuen Unternehmens soll die weltweite Vermarktung
und Lieferung von Toshibas
Permanentmagnet-Synchronmotoren-Technologie (PMSM) außerhalb Japans
sein. "Dieser Schritt schafft die Voraussetzung dafür, gemeinsam mit
SMRT und SRE unser PMSM-System auf den Weltmarkt zu bringen", sagte
Toshio Masaki, Senior Executive Vice President von Toshiba. "PMSM
stellt einen großen Fortschritt bei Zugantrieben dar und zeichnet
sich durch geringen Energieverbrauch, geringe Lärmemission und hohe
Wartungsfreundlichkeit aus." Desmond Kuek, President und Group CEO
von SMRT ergänzte: "Weil asiatische Länder ihr Streckennetz
ausweiten, um den dringenden Transportbedarf ihrer schnell wachsenden
städtischen Bevölkerung zu decken, sehen wir für die PMSM-Technologie
signifikantes Potential über alle Sektoren der
Eisenbahn-Wertschöpfungskette."
Ort: Halle 3.2, Stand 108, Kontakt: Hirokazu Tsukimoto, Tel. +81
334572100, E-Mail: hirokazu.tsukimoto(at)toshiba.co.jp
Weltpremiere für den Frecciarossa 1000
Auf der InnoTrans 2014 hat der neue italienische
Hochgeschwindigkeits-Luxuszug Frecciarossa 1000 - der Name bedeutet
"Roter Pfeil" - seine offizielle Weltpremiere gefeiert. Er wurde von
AnsaldoBreda und Bombardier auf Basis des V300 Zefiro entwickelt,
befindet sich derzeit in der Erprobung und soll ab dem kommenden
Frühjahr in den regulären Einsatz bei Trenitalia gehen. "Ich bin
stolz auf dieses Kooperationsprodukt", sagte der Präsident von
Bombardier Transportation, Dr. Lutz Bertling. "Auf der InnoTrans 2010
haben wir ein kleines Modell gezeigt, 2012 ein Mockup in
Originalgröße und jetzt fährt der Zug im Probebetrieb." Der
Frecciarossa 1000 vereine die besten Technologien, die man weltweit
finden konnte, so Luigi Corradi, CEO von Bombardier Transportation
Italy. "Viele Leute können Hochgeschwindigkeitszüge bauen, aber nur
wenige welche mit einem so schönen Design", unterstrich Maurizio
Manfellotto, CEO von AnsaldoBreda. "Bei der Gestaltung dieses
wunderschönen Zuges haben wir an unsere Kunden gedacht" betonte
Vincento Soprano, CEO von Trenitalia. Der neue Zug, der maximal 400
km/h erreichen kann, wurde für eine Höchstgeschwindigkeit von 360
Stundenkilometern zertifiziert, bietet Platz für 469 Passagiere in
vier Klassen und absolviert die Strecke Rom - Mailand in zwei Stunden
und 55 Minuten.
Ort: Freigelände G7/20, Kontakt: Paola Biondi, Telefon: +39
(0)34-65045310, E-Mail: paola.biondi(at)it.transport.bombardier.com
Internationales Design Forum: "Unique Points of Sale des
Zugverkehrs betonen!"
Unter dem Titel "Komfort, Funktionalität und Design - Innovative
Konzepte und Lösungen für die Gestaltung von Mobilität" widmeten
sich am zweiten Messetag im Rahmen des Internationalen Design Forums
17 hochkarätige Fachleute mit ihren Beiträgen der engen Verknüpfung
von Design und Mobilität vor allem in den Segmenten Public Transport
und Interiors. Das Forum wurde zum fünften Mal vom Internationalen
Design Zentrum Berlin (IDZ) und der InnoTrans ausgerichtet. In ihrem
Grußwort zeigte sich Prof. Birgit Weller (HTW Berlin) beeindruckt vom
vor über 100 Jahren begründeten Berliner Nahverkehrssystem. Die
damals geplante Infrastruktur dient noch immer als Basis für aktuelle
Entwicklungen und kann Vorbild etwa für urbane Neugründungen in
Indien sein: "Das werden auch Konzepte für die nächsten 100 Jahre",
so Weller.
Auch das Design von Zügen kann mit durchschnittlichen Lebenszyklen
von rund 30 Jahren sehr langlebig sein, sagte im Rahmen seines
Impulsvortrags der weltweit renommierte Industriedesigner Alexander
Neumeister. Zu seinen Arbeiten zählen der Transrapid, der ICE, der
japanische Shinkansen "Nozomi 500" sowie zahlreiche Regionalzüge und
U-Bahnen für Deutschland, Japan, China und Brasilien. "Züge haben das
größte Potential, die attraktivsten, modernsten und praktischsten
Verkehrsmittel zu sein", betonte Neumeister. Züge hätten im Vergleich
zu anderen Verkehrsmitteln zahlreiche Vorzüge und
Alleinstellungsmerkmale, die es viel stärker zu betonen gelte. Dazu
zählten etwa die Möglichkeit zur freien Bewegung im Zug, die großen
Fenster zur ungehinderten Sicht auf die Landschaft, die im
Unterschied zu Flugzeugen viel größere Anzahl einsetzbarer
Materialien und natürlich die staufreie direkte Reise von Innenstadt
zu Innenstadt. "Die kreative Umsetzung dieser Unique Points of Sale
sollte heute für Designer und die Marketingexperten der
Gesellschaften zentral sein", sagte Neumeister. In der Praxis würde
immer noch viel zu sehr auf maximierte Platzausnutzung,
Praktikabilität, Robustheit und leichte Pflege geachtet. "Das ist zu
wenig", ist Neumeister überzeugt. Auch Europas kulturelle Vielfalt
könnte sich viel mehr im Zugdesign widerspiegeln: "Alt und Neu,
Tradition und Moderne, Kunst und Funktionalität gilt es zu
verbinden!"
Pressekontakt:
Messe Berlin GmbH
Andreas Dienemann
Pressesprecher InnoTrans
Telefon: +49 (0) 30 / 3038 2351
E-Mail: dienemann(at)messe-berlin.de